Einmal fossilfrei, bitte!
Editorial TEC21 36/2019
Nicht nur der Röstigraben teilt die Schweiz. Auch eine Erdölkluft droht das Land zu spalten. Zwar haben sich die Kantone untereinander abgesprochen, um ihre Bauvorschriften zu harmonisieren und klimagerechter auszuformulieren, um etwa die Energieeffizienz des Gebäudeparks zu etablieren und die CO2-Bilanz der Wärmeversorgung zu neutralisieren. Doch kaum wollen die einzelnen Stände ihren Worten Taten folgen lassen, wird das gemeinsame Anliegen ausgebremst. In Solothurn hat das Stimmvolk das neue Gesetz abgelehnt; selbst im sonst fortschrittlichen Zürich findet das Parlament noch keinen Konsens. Ab wann die Schweiz auf ein fossilfreies Energiesystem umsatteln kann, ist daher höchst ungewiss. Die politischen Ränkespiele halten jedoch nicht alle Kreise davon ab, nach Alternativen zu den meistkonsumierten Brennstoffen Öl und Gas zu suchen. Bislang wenig bekannte Energiequellen wie Seewasser und Grundwasser bieten beispielsweise überraschende Optionen für den Ausbau einer emissionsarmen Nutzung.
Noch ist man am Anfang, und viele Prognosen darüber, wie viel Energie daraus im Alltag gewonnen werden kann, sind mit Unsicherheiten behaftet. Ein kluger Gedanke ist trotzdem: Wo immer Hauseigentümer, Energieplaner, Versorgungsunternehmen oder Gemeinden und Städte aktiv werden, soll dies koordiniert erfolgen.
Das Engagement für eine klimafreundliche Energiezukunft darf sich nicht länger auseinanderdividieren lassen.
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