Die Klaviatur des solaren Bauens
Editorial TEC21 6/2020
Auf Reisen durch die Nachbarländer springen sie schnell ins Auge: grossflächige Solaranlagen, mit denen Hügel, Wiesen und Felder vollgestellt sind. Sie machen sofort klar: Hier wird erneuerbarer Strom erzeugt. Die Energiewende findet sichtbar statt. Die grössten Solarparks in Deutschland sind mehrere Quadratkilometer gross; vielfach belegen sie die Gelände ausrangierter Flugplätze.
Auch Schweizer Stromversorger beteiligen sich finanziell am Bau von Sonnenkraftwerken im Ausland. Hierzulande ist dies gar nicht möglich: Solaranlagen über freiem Kulturland sind verboten. Einzige Ausnahme ist die Installation von freitragenden PV-Paneelen in eingezonten Gewerbegebieten. Somit wird der Siedlungsraum zum wesentlichen Substrat für das weitere Wachstum der Photovoltaik. Und dieses Wachstum ist ein energiestrategisches Muss.
Was man auf einer Reise durch die Schweiz jedoch entdecken kann: Häuser mit Photovoltaik auf dem Dach und/oder an den Fassaden sind keine Seltenheit mehr. Und einige dieser Beispiele zeigen mehr als nur die technische Machbarkeit oder den Versuch zur Erweiterung des Gestaltungskanons. Erprobt werden unterschiedliche Geschäftsmodelle, um Solarhäuser organisatorisch und wirtschaftlich nachhaltig betreiben zu können. Den Machern dieser Versuchsprojekte ist letztlich die rege Innovationstätigkeit auf dem Schweizer Solarmarkt zu verdanken.
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