Die end­lo­se Bau­stel­le

Editorial TEC21 40/2022

Publikationsdatum
15-12-2022

Nicht nur die Überbelastung des Personals und die Kostenexplosion der Krankenkassenprämien, auch gross angelegte bauliche Eingriffe bewegen das Gesundheitswesen. Veränderte Patientenbedürfnisse, Klimawandel und technische Innovation verlangen ständig neue Anpassungen. Spitalbauten befinden sich in andauerndem Umbau.

Weit in die Zukunft hinaus denkt deshalb das Office for Metropolitan Architecture mit seinem Entwurf eines «Hospital of the Future», das die Permanenz von Gebäuden grundsätzlich infrage stellt: Architektur sei als Prozess und nicht als Endzustand zu denken.

Einen weiteren Trend zeigen die Schweizer Spitäler in diesem Heft: Wenn es um Menschenleben geht, zählen nicht nur die Sekunden, sondern auch die Meter. Zugunsten kürzerer Wege werden derzeit an verschiedenen Standorten Hochhäuser durch Flachbauten ersetzt. Die Wegdiagramme des Berner Inselspitals illustrieren, wie Bewegungen den Entwurf bestimmt haben. Auch die kompakte Grossform des neuen Kantonsspitals Winterthur ermöglicht optimale Verbindungen.

Ein kleinerer Spitalbau in der Innerschweiz zeichnet sich neben effizienten Abwicklungen auch durch Atmosphäre aus. Mit viel Tageslicht und wohnlichen Qualitäten zeigen diese Krankenhäuser, dass Gesundheit nicht nur im Operationssaal entsteht. Vielmehr ist Architektur auch fähig, die Heilung ganzheitlich zu fördern.

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