Das ers­te Hei­mat­schutz­zen­trum rückt nä­her

Der Schweizer Heimatschutz erhält die Schlüssel für die Villa Patumbah

Nach wechselvollen 100 Jahren beginnt für die Villa Patumbah in Zürich eine neue Zukunft. Am 7. Juni konnte der Schweizer Heimatschutz als Mieter die Schlüssel des frisch renovierten Baudenkmals übernehmen. Gemeinsam mit Partnern, Behördenvertretern und Gästen wurde dieser Moment gefeiert. Das erste Heimatschutzzentrum der Schweiz wird ab 23. August geöffnet sein.

Publikationsdatum
07-06-2013
Revision
01-09-2015

Die Zürcher Villa Patumbah ist in mehrfacher Hinsicht ein Glücksfall für den Schweizer Heimatschutz. Das Baudenkmal aus dem Jahre 1885 mit der historischen Gartenanlage ist einzigartig: ein Meisterwerk des Historismus, ein Vorzeigeobjekt der Gartenbaukunst und ein denkmalpflegerisches Glanzstück. Für das Projekt eines Heimatschutzzentrums könnte der Rahmen nicht idealer sein.

Die Idee eines Bildungszentrums des Schweizer Heimatschutzes geht zurück auf das Jahr 1999. Angespornt durch den Handlungsbedarf in der Vermittlung von Baukultur leitete der Verband die Schaffung eines Zentrums ein, um Gross und Klein für die gebaute Umwelt zu sensibilisieren. Der Beschluss, den projektbezogenen Erlös der Schoggitaleraktion 2005 zum 100-Jahr-Jubiläum des Schweizer Heimatschutzes dem geplanten Zentrum zu Gute kommen zu lassen, verhalf dem Projekt zum Durchbruch. Gesucht war ein attraktives und gut erreichbares Baudenkmal. Nach landesweiten Abklärungen stand schon bald die Villa Patumbah als Favorit fest. Im Mai 2010 besiegelten die Stiftung Patumbah und der Schweizer Heimatschutz mit der Unterzeichnung des Mietvertrags die künftige Zusammenarbeit.

Nach dreijähriger Renovationszeit konnte am 7. Juni der Schweizer Heimatschutz den Hausschlüssel von der Stiftung Patumbah übernehmen. Dieses Ereignis wurde mit einem offiziellen Anlass gefeiert. Der Geschäftsleiter des Schweizer Heimatschutzes, Adrian Schmid, bedankte sich bei der Stiftung Patumbah, bei Stadt und Kanton Zürich, beim Bundesamt für Kultur und bei den verschiedenen Stiftungen, Gönnern und Sponsoren, ohne deren engagierte Unterstützung das Projekt nicht hätte realisiert werden können. Beat Eberschweiler, kantonaler Denkmalpfleger, liess die drei Jahre intensivster denkmalpflegerischer Arbeit Revue passieren: «Wir haben in restauratorischen Fragen Neuland betreten und wurden damit über die Landesgrenzen hinaus wahrgenommen.» Martin Vollenwyder, ehemaliger Finanzvorsteher der Stadt Zürich, bekannte sich zu seiner Leidenschaft für das Baudenkmal Patumbah und wies auf die fruchtbare Zusammenarbeit von Kanton und Stadt Zürich hin, die den Erhalt der einzigartigen Villa ermöglichte.

In den kommenden Wochen richtet der Schweizer Heimatschutz in den Obergeschossen der Villa seine Geschäftsstelle sowie das Büro für den Schoggitaler und für seine Stiftung «Ferien im Baudenkmal» ein. Im Erdgeschoss und in den Gartenzimmern entsteht das neue Heimatschutzzentrum, das ab 23. August geöffnet sein wird. Mit einer interaktiven Ausstellung und Angeboten für Schulklassen, Gruppen, Familien und Einzelbesucherinnen und -besuchern wird Baukultur auf neue Weise erlebbar.

Weitere Informationen: www.heimatschutz.ch

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