Aus­stel­lung «Kei­ne Angst vor Na­tur­ge­fah­ren!»

Die Sektion Jura | Jura bernois des SIA hat eine interaktive ­Wanderausstellung zum Thema Naturgefahren entwickelt. Damit sollen jungen Menschen die verschiedenen Facetten der Planerberufe nähergebracht werden. 

Publikationsdatum
23-09-2021
Julia Jeanloz
Redaktorin in ­Verant­wortung für die SIA-Beiträge bei der Zeitschrift Tracés

Der Sommer 2021 war von ­Extremereignissen geprägt: Mitte Juli entluden sich in Deutschland, den Niederlanden, ­Luxemburg, Belgien und der Schweiz ausserordentlich schwere Unwetter. Auf der anderen Seite des Globus wurde der Westen Kanadas von einer historischen Hitzewelle heimgesucht, und in Griechenland, Italien und der Türkei standen die Wälder wochenlang in Flammen.

Nun, da der Weltklimarat (IPCC) seinen jüngsten Bericht – übrigens 100 Tage vor der UN-Klimakonferenz «COP26» – vorgelegt hat und darin das Ausmass der globalen Erwärmung, ihre ­Ursachen und mögliche Zukunftsszenarien zeigt, erscheint es angebracht, die junge Generation für die Naturgefahren in der Schweiz zu sensibilisieren. Das umso mehr, als das Bundesamt für Umwelt (Bafu) betont: «In unserem Land befindet sich ein Grossteil der Bauwerke und Infrastrukturen in Überschwemmungsgebieten und kann nur bedingt durch Schutzbauten geschützt werden.» Und weiter: Infolgedessen habe die Schweiz ein grosses und weiterhin wachsendes Schadenspotenzial. Der Klimawandel verschärfe diese Situation noch, indem er die Häufigkeit von extremen Wetterereignissen erhöhe.

Den Nachwuchs sensibilisieren und fördern

Die Ausstellung «Keine Angst vor Naturgefahren!» in Delémont stellt zwölf Naturgefahren in unserem Land vor. Für jede dieser Gefahren erläutert sie anhand von Modellen, interaktiven Simulationen und Videos die Massnahmen zu Vorbeugung, Schutz und Instandsetzung der Infrastruktur. Sie richtet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler sowie an junge Menschen, die eine Ausbildung auf Tertiärstufe aufnehmen möchten.

Entwickelt wurde sie von der SIA-Sektion Jura | Jura bernois. Mical Mercier Oulevey, Kurator und Architekt SIA, erklärt das Ziel der Ausstellung: «Dadurch, dass sich die Naturgefahren als roter Faden durch die Ausstellung ziehen, können wir auch andere Berufe als die Architektur und das Bauingenieurwesen präsentieren, solche, die in der breiten Öffentlichkeit wenig bekannt sind, wie beispiels­weise das Umweltingenieur- und Forstingenieurwesen.»

Denn bei der Ausstellung geht es nicht nur um die Naturgefahren, sondern die Verantwortlichen versuchen, bei den jungen Menschen die Neugier für die Planerberufe zu wecken, weil es bekanntermassen schon seit einigen Jahren an Ingenieurinnen und Ingenieuren fehlt, die in der Schweiz ausgebildet worden sind.

Lernziele ergänzen

Damit nicht genug: Die Ausstellung ergänzt auch die Lernziele im Fach Geografie, die im Lehrplan für die Westschweiz – Plan d’études romand (PER) – festgelegt sind. Sie zielen darauf ab, dass Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren «geografische Räume und die durch sie geschaffenen Beziehungen zwischen Menschen und Gesellschaften analysieren» können, und zwar mithilfe von speziellen Themensequenzen.

Vorerst findet die Ausstellung in der Halle des Expositions in Delémont statt. Aber nicht nur die Jugendlichen aus diesem Umkreis kommen in den Genuss der Ausstellung: Nach Delémont werden verschiedene Ausstellungsorte in der Westschweiz folgen und ab Ende 2022 weitere in der Deutschschweiz.

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