Städ­te­be­schimp­fun­gen

Publikationsdatum
04-10-2017
Revision
10-10-2017

Es tut gut, wenn jemand mal so richtig vom Leder zieht. Und je ungerechter Thomas Bernhards Beschreibungen ausfallen, desto lustiger sind sie zu lesen. Für die Bürger der Schweiz im Allgemeinen und Chur im Besonderen ist es eine Übung in Sachen Toleranz und Humor. Zum Teil sind die Reaktionen empörter Bürgermeister mit abgedruckt und verdeutlichen, wie es um die Haltung zur Freiheit der Künste bestellt war – und häufig auch noch ist. Den Gemeinheiten in allerlei exzellenten Schattierungen entkommt kein Ort. Die Tirade ergiesst sich fein säuberlich nach dem Alphabet geordnet über 52 Städte in ganz Europa, wobei Deutschland naturgemäss am meisten einstecken muss: Ob schattig oder südlich, gross oder zu idyllisch – es ist zu befürchten, dass jedermann zu irgendeiner dieser Städte eine bisher ungetrübte Verbindung pflegt und nach der Lek­türe dementsprechend gekränkt zurückbleibt. Anlass genug, jedwede Anwandlung kleinkariert patrio­tischer Gefühle einmal gründlich zu überdenken und anschliessend abzuschütteln. Zur Leseprobe

Eine Übersicht der Städtebeschimpfungen auf Google Maps finden Sie hier.

Angaben zur Publikation

Thomas Bernhard: Städtebeschimpfungen. Hrsg.: Raimund Fellinger, Suhrkamp Verlag, Berlin 2016.
178 Seiten, Taschenbuch, Broschur, ISBN 978-3-518-46074-0, Fr. 13.50

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