Dia­log mit den Mit­glie­dern

Vertreter von 100 namhaften Planungsbüros hatte der SIA ins Gottlieb Duttweiler Institut geladen, um ihre Meinung zu den bestehenden und neuen Angeboten des SIA zu erfahren. Den Höhepunkt des Abends bildete ein Vortrag zu Megatrends der nahen Zukunft.

Data di pubblicazione
14-05-2014
Revision
25-08-2015

Ein Berufsverband, der nicht im engen Dialog mit seinen Mitgliedern bleibt, läuft Gefahr, über kurz oder lang den Sinn für deren Bedürfnisse und Anliegen zu verlieren. Von diesem Gedanken geleitet liegt dem SIA daran, auf verschiedenen Ebenen den Dialog mit der Basis zu pflegen. 

Am 3. April 2014 folgten Vertreter von 100 führenden Ingenieur- und Architekturbüros der Einladung des SIA-Vorstands ins Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) in Rüschlikon. Einen besseren Ort als das vom Migros-Gründer gestiftete Wirtschaftsforschungszentrum hätte man sich für einen gepflegten Austausch über berufspolitische Fragen kaum vorstellen können: Reizvoll im Park gelegen bietet die Gartenterrasse des Instituts einen inspirierenden Panoramablick über den Zürichsee. 

Verein im Wandel

Nach einer Begrüssung durch den Präsidenten Stefan Cadosch stellte SIA-Geschäftsführer Hans-Georg Bächtold die Dienstleistungen des SIA und ihre aktuelle Weiterentwicklung vor. Seine Präsentation liess keinen Zweifel daran, dass sich beim SIA zurzeit viel bewegt: Anfang 2014 richtete der SIA die Fachstelle «Gender und Planung» ein und etablierte mit «SIA International» eine Möglichkeit, die Auslandsaktivitäten seiner Mitglieder und den Export planerischer Leistungen insgesamt aktiv zu fördern. Schon in den Vorjahren hat der SIA zudem sein Fortbildungsangebot erheblich ausgebaut und bezieht offensiver als bisher Position in baupolitischen und raumplanerischen Fragen.

Dematerialisierung der Alltagswelt 

Höhepunkt des Abends war das Zukunftsbriefing von Karin Frick, Leiterin des GDI-Thinktank. Unter dem Motto «Megatrends und Gegentrends» skizzierte die Zukunftsexpertin die aus ihrer Sicht wesentlichen Veränderungen der kommenden Jahrzehnte. Nicht so sehr die Trends selbst waren bemerkenswert, sondern ihre Konsequenzen. So die Dematerialisierung der Alltagswelt, etwa in Gestalt des Smartphones, das uns ermöglicht, mit einem einzigen, handlichen Gerät zu telefonieren, zu fotografieren, im Netz zu surfen, ganze Bibliotheken zu studieren oder Radio zu hören – das Wunderding ersetzt einen ganze Reihe von Medien und elektronischen Geräte, die wir bisher für unentbehrlich hielten. 

Konsequenz der Digitalisierung ist, dass der ökonomische Wert guter Ideen und Konzepte konventionelle materielle Werte zunehmend in den Schatten stellt. Karin Frick führte das Beispiel der in den USA gegründete Plattform «Airbnb» an, über die jedermann private Übernachtungsmöglichkeiten oder ganze Wohnungen in der Fremde buchen oder anbieten kann. Obwohl das Unternehmen noch nicht einmal über ein eigenes Gebäude oder andere materielle Werte verfüge, erklärte Frick, sei es sechs Jahre nach der Gründung an der Börse mehr wert als die gesamte Hilton-Gruppe. 

Dass Kreativität und starke Konzepte im Wirtschaftsgefüge von morgen grossen Stellenwert haben, werden Architekten und Ingenieure gern hören. Die 100 anwesenden Damen und Herren der Branche lauschten Fricks Vortrag jedenfalls gebannt. Der Tag endete mit einem gemeinsamen Diner, bei dem sich SIA-Vertreter im direkten Gespräch über die Arbeitsfelder der Gäste informierten und Anregungen sammelten für die Weiterentwicklung der Mitgliederangebote. Das positive Echo auf die Einladung ermutigt den SIA, den direkten Dialog aktiv fortzusetzen. 

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