Stadt aus Holz IX

Editorial von Michael Reinhard, Danielle Fischer, Julia Selberherr und Sandra Burlet.

Data di pubblicazione
29-09-2023

Im Schweizer Gastgewerbe arbeitet rund eine Viertelmillion Menschen. Für sie, aber auch für diejenigen, die am Bau touristisch genutzter Häuser beteiligt sind, kann Holz eine gesunde und angenehme Arbeitsumgebung bieten – und damit eines der 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen erfüllen.

Natürlich möchten auch wir als Gäste in gesundheitsverträglichen Gebäuden zur Ruhe kommen, unsere Freizeit geniessen und mit Freunden und Familie zusammen sein. Die Grundlage hierfür bilden intakte Kulturlandschaften, Seeufer oder Bergregionen. Damit diese Orte auch den nächsten Generationen zugute kommen, sollten sie durch das Bauen so wenig wie möglich belastet werden. Dass das Bauen nie umweltverträglich ist, verpflichtet uns umso mehr, den «Impact» zu minimieren. Mit der Verwendung von Holz als Baustoff gelingt es, die Treibhausgase einzusparen, die mit fossilen Energien produzierte Baumaterialien ausstossen, und auch zusätzliches, im Holz natürlicherweise eingespeichertes CO2 zu binden. Dies lässt sich mit dem SDG Nr.15 «Ökosysteme schützen oder wiederherstellen» verknüpfen.

Doch es gilt zu beachten: Sobald das Material nach dem Rückbau thermisch verwertet wird, entweicht das eingespeicherte CO2. Es braucht also Holzbauten, die möglichst lange bestehen – historische Vorbilder sind vier- oder fünfhundert Jahre alt. Weitere Stufen der verlängerten Kaskade sind Umnutzungen und neue Bauten aus Altholz, denn in der mehrfachen Wiederverwertung liegt das grosse ökologische Potenzial des Materials – auch hier lassen sich Bezüge zum SDG Nr. 12 «Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster» schaffen.

Damit sich all das entfalten kann, suchen Forschung und Industrie heute nach Lösungen. Das Prinzip der Sortenreinheit ist ein Ansatz, um Bauten beim Rückbau möglichst unkompliziert auseinandernehmen zu können. Für Planerinnen und Planer muss es zudem attraktiv sein, mit Gebrauchtholz zu arbeiten – so attraktiv wie es heute bereits ist, im Sinne der Kreislaufwirtschaft für die Zukunft zu planen.

Dieser Artikel ist erschienen im Sonderheft «Stadt aus Holz – Hotel- und Freizeitbauten in Holz». Weitere Artikel zum Thema Holz finden Sie in unserem digitalen Dossier.

Das Bundesamt für Umwelt BAFU unterstützt seit 2015 das Projekt «Stadt aus Holz», zu dem auch unsere Sonderpublikationen gehören.

 

Auch in dieser neunten Ausgabe von «Stadt aus Holz» geht espazium – Der Verlag für Baukultur aktuellen Fragen zum Holzbau nach. Nach der Reihe zu den Megatrends im Holzbau bilden seit der letzten Ausgabe (Nr. 8, «Bildungsbauten aus Holz») die Nachhaltigkeitsziele der UNO (SDGs) den Rahmen. Anhand von Funktionen wie Bildung, Arbeiten, Kultur oder Wohnen wird aufgezeigt, wie Holz zum Erreichen dieser Ziele eingesetzt werden kann. Die Beiträge werden neben Artikeln aus den re­gulären Publikationen auf espazium.ch/de/aktuelles/holz veröffentlicht. Weiterführende Informationen zum Holzbau unter:

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