Wohn­mas­chine Spi­tal

Editorial TEC21 26/2022

Date de publication
18-08-2022

Erhalt oder Abriss und Neubau? Vor dieser Frage stehen Inves­torinnen, Entwickler, Architektinnen und Stadtplaner jedes Mal, wenn sie nicht auf der grünen Wiese bauen. Die Menge an Entschei­dungskriterien ist dabei enorm: Bausubstanz und graue Energie, Brand- und Erdbebenschutz, Kosten, Erhalt des Stadtbilds oder die Möglichkeiten einer energetischen Sanierung. Die Liste liesse sich noch lange fortführen, mit am wichtigsten ist jedoch die Frage der zukünftigen Nutzung, durch die der Erhalt auch für Investoren lukrativ wird.

In Basel stand der Rückbau des ehemaligen Felix Platter-Spitals zur Debatte. Eines Gebäudes aus den 1960er-Jahren, das mit seinen gestalte­rischen, typologischen und städtebaulichen Quali­täten in der Schweiz zu den besten Vertretern seines Baustils gehört. Öffentliche Diskussionen zeigten, dass in der Gesellschaft durchaus ein positives Bewusstsein für die Qualität der Gebäude der Nachkriegszeit vorhanden ist. Doch mit welcher Nutzung lässt sich ein altes Spital wiederbeleben, dass den Zenit seiner baulichen, betrieblichen und infrastrukturellen Funktionen überschritten hat? Die Genossenschaft wohnen & mehr hat sich des Patienten angenommen und mit der Arge Müller Sigrist / Rapp Architekten ein Wohnprojekt realisiert. Ziel war es, die vorhandene Bausub­stanz optimal an die Bedürfnisse der Gegenwart anzupassen. Entstanden ist ein genossenschaft­liches «Miteinanderhaus» mit unterschiedlichsten Wohnungsentwürfen und Nutzungen, die sowohl die Bewohnenden des Hauses als auch die Anwohnenden des Quartiers miteinander vernetzen.

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