«Weil Bau­en po­li­tisch ist!»

Wahlen 2023

Im Herbst finden die eidgenössischen Wahlen statt. Wer soll die Herausforderungen anpacken, die im Bereich Raumentwicklung, Klima und Energie auf uns zukommen? Wir haben politisch engagierte Baufachleute aller Parteien zu ihren Zielen befragt. Heute: Sandra Röthlisberger, GLP, Bern.

Publikationsdatum
30-07-2023

STECKBRIEF


Sandra Röthlisberger, geb. 1983, ist Architektin FH. Sie ist Inhaberin und Geschäftsführerin der Suffit AG und kandidiert für den Nationalrat.

 

Parteizugehörigkeit: Grünliberale Partei GLP
Frühere politische Ämter: keine
Aktuelles politisches Amt: Parlamentsmitglied Köniz, Präsidentin GLP Köniz


Welches Ereignis hat Sie dazu motiviert, sich politisch zu engagieren?

Politische Teilhabe ist das Wesen unserer Demokratie, ich möchte unser Zusammenleben mitgestalten.


Weshalb in dieser Partei?

Weil die GLP meine Werte widerspiegelt. Weil wir Mut zur Lösung haben!


Hängt Ihre politische Motivation mit Ihrem Hintergrund bzw. Ihrer Tätigkeit in der Planungs- und Baubranche zusammen?

Ja, weil sowohl in der Planung als auch in der Politik gestalten wir die Zukunft.

→ Wählen Sie! Die Interviewreihe von TEC21 gibt politisch engagierten Baufachleuten unterschiedlicher Parteien das Wort. Alle Interviews finden Sie hier.


Welche Ziele wollen Sie in Ihrem aktuellen politischen Amt bzw. nach einer allfälligen Wahl in den Nationalrat erreichen?

Ich möchte mich für suffiziente Lösungen einsetzen. Fürs Bauen bedeutet dies primär Weiterbauen im Bestand. Ich will Konzepte fördern, die eine hohe Nutzbarkeit und weniger Ressourcenverbrauch haben. Dazu gehört für mich auch, der Baukultur einen hohen Stellenwert beizumessen.


Verfolgen Sie auch politische Ziele, die spezifisch mit dem Planungs- und Bauwesen zu tun haben?

Ja: Der schonende Umgang mit endlichen Ressourcen und das Schaffen eines wertschätzenden Umfelds sind mir wichtig.


Warum sind diese Ziele relevant?

Weil wir heute für die Zukunft entscheiden.


Wie vermitteln Sie Ihre Ziele an die Wählerschaft und an andere politische Akteure?

Mit Überzeugungsarbeit, mit guten Beispielen und mit Freude.


Werden Sie gehört? Woran erkennen Sie das?

Nicht immer und nicht von allen. Aber «die Mehrheit» genügt. Das ist das Wesen der Politik.


Braucht es mehr Planungs- und Baufachleute, die sich politisch engagieren?

Ja: weil Baufachleute gewohnt sind, ganzheitlich zu denken.


Weshalb ist es wichtig, dass Planungs- und Bauthemen in den politischen Diskurs einfliessen?

Weil Bauen politisch ist! Es beeinflusst unsere Umwelt, es geht uns alle etwas an.


Welchen spezifischen politischen Beitrag sollten Planungs- und Baufachleute im Dienst der Öffentlichkeit leisten?

Sie sollen vom Bedarf bis zur Bewirtschaftung einer Baute denken. Und dabei die (öffentlichen) Zwischenräume nicht vergessen!


Um welche Ziele zu erreichen? Warum sind diese Ziele relevant?

Das Ziel der Kreislaufwirtschaft und der Suffizienz, also dem «so viel wie nötig». Um unsere Ressourcen Boden, Material und Energie zu schonen und eine Kultur des Genügsamen zu etablieren. Der öffentliche Raum soll dabei nicht «übergestaltet» sein, sondern unversiegelt und üppig begrünt.

Die neue SIA-Wahlplattform 2023 zeigt Profile von Politikerinnen und Politikern, die gemäss eigener Aussage die SIA-Charta für einen nachhaltig gestalteten Lebensraum unterstützen wollen.

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