Re­cy­cling von So­lar­mo­du­len ge­re­gelt

Voraussichtlich ab 2015 werden Händler, Hersteller und Importeure verpflichtet, ausgediente Photovoltaikmodule zurückzunehmen und fachgerecht zu recyclen. Der Solarenergie-Fachverband Swissolar hat daher nun das Recycling in Kooperation mit einer spezialisierten Firma geregelt.

Publikationsdatum
12-12-2013
Revision
30-10-2015

Im Gegensatz zu anderen elektrischen und elektronischen Geräten waren Photovoltaikmodule bisher von der Recyclingpflicht ausgenommen. Voraussichtlich ab 2015 wird das Bundesamt für Umwelt nun aber Photovoltaikmodule in die Verordnung über die Rückgabe, die Rücknahme und die Entsorgung elektrischer und elektronischer Geräte (VREG) aufnehmen. Swissolar ist daher kürzlich eine Kooperation mit der auf das Recycling von Elektro- und Elektronikgeräten spezialisierten Stiftung «SENS eRecycling» eingegangen. 

Finanziert wird das Recycling über die vorgezogene Recyclinggebühr (vRG). Die Gebühr ist im Kaufpreis eines Geräts enthalten, bei der Rückgabe fallen daher für den Konsumenten keine weiteren Kosten an. Laut David Stickelberger, Geschäftsleiter von Swissolar, wird diese Gebühr bei den PV-Modulen 4 Fr. pro kWp betragen und somit im Verhältnis zum Gesamtpreis kaum ins Gewicht fallen.

80 bis 90 % recycelbar

Photovoltaikmodule bestehen zu ca. 90% aus Glas. Die restlichen rund 10% entfallen auf Metalle wie Kupfer oder Aluminium und auf Kunststoffe. Der eigentliche Kern eines Solarmoduls, der Halbleiter, fällt nur in sehr kleinen Mengen an. Bei siliziumbasierten Modulen macht der Halbleiter rund 2% des Modulgewichts aus, bei nicht siliziumbasierten Modulen verringert sich der Halbleiteranteil auf ca. 0.1% – 1.15%. Die Tendenz zeigt, dass immer mehr Produzenten noch dünnere Halbleiterschichten produzieren werden. 

Mit den heutigen Technologien wird laut Patrick Lampert, Geschäftsführer von «SENS eRecycling», vor allem der Glas- und Aluminiumanteil rezykliert, insgesamt zwischen 80 und 90% des Modulgewichts. Auch ein Teil der in einigen Dünnschichtmodulen enthaltenen seltenen Elemente und Schwermetalle kann zurückgewonnen werden. Dünnschichtmodule haben in der Schweiz bisher aber nur einen kleinen Marktanteil.

Die anfallenden Mengen an ausgedienten Modulen sind momentan noch gering, da sie in der Schweiz erst ab der Jahrtausendwende in grösserem Umfang verbaut wurden, insbesondere seit der Einführung der kostendeckenden Einspeisevergütung 2009. Bei einer Lebensdauer von mindestens 20 bis 25 Jahren, werden daher erst in ca. 10 bis 15 Jahren grosse Mengen an Altmodulen anfallen.

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