En­er­ge­ti­sche Sa­nie­rung Tel­li B & C, Aar­au

Prix SIA Shortlist 2024

Publikationsdatum
23-02-2024
Joël Amstutz
Redaktor Architektur TEC21 – Schweizerische Bauzeitung

Architektur: Meili, Peter & Partner Architekten, Zürich
Bauingenieurwesen: Nänny + Partner, St. Gallen
Energie, Bauphysik: Gartenmann Engineering, Luzern

Die Sanierung der Telli-Hochhäuser durch Meili, Peter & Partner Architekten fungiert als Best-Practice-Beispiel für eine Art von Aufgabe, die diese und die nächsten Generationen stark beschäftigen wird, denn rund 40 % der Schweizer Wohnungen entstanden zwischen 1946 und 1980.

Das Ensemble des Telli-Areals steht geschickt platziert in einem sorgfältig gestalteten Park, der direkt in eine Auenlandschaft entlang der Aare übergeht. Der Entwurf von Marti + Kast Architekten aus dem Jahr 1970 wird auch den aktuellen Lebens- und Wohnansprüchen gerecht. Allerdings entsprechen die Wohnzeilen nicht mehr den heutigen Anforderungen an die Energieeffi­zienz.

Die nicht tragenden Aussenwände aus Holzbauelementen waren bis anhin nur marginal gedämmt. Die raumhohen, dreifachverglasten Fenster mit Holzrahmen optimieren heute nicht nur die Dämmwirkung, sondern auch die inneren Lichtverhältnisse. Prognostiziert wird, dass der Heizwärmebedarf durch die energetische Erneuerung der Gebäudehülle um bis zu 70 % sinkt.

Die Investorin nahm sich zum Ziel, die gewachsene Sozialstruktur zu erhalten. Deshalb führte sie die energetische Sanierung in bewohntem Zustand aus und bemühte sich, auf die individuellen Bedürfnisse der rund 4000 Bewohnenden einzugehen.

Ein so sanfter und sozialverträglicher Eingriff wie jener an den Telli-Hochhäusern B und C durch Meili, Peter & Partner Architekten ist eine Seltenheit. Einerseits bewahrte das Büro den Charakter einer der grössten Schweizer Siedlungen der Nachkriegszeit. Andererseits gelang es den Beteiligten, die Sanierung in bewohntem Zustand auszuführen.

Weitere Informationen zum Projekt:
prixsia.ch/energetische-sanierung-telli

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