Pavillon Österreich - Wie wohnen?
Architekturbiennale Venedig 2025
Der österreichische Pavillon sucht anhand der Städte Rom und Wien nach Antworten gegen die weltweite Wohnungskrise.
«Agency for better living» heisst der Pavillon, der als physische Austauschplattform für das brennende Thema der Wohnungsnot dient. In symmetrischer Anordnung werden auf der einen Seite des Pavillons die Strategien Roms und auf der anderen der Umgang Wiens mit dem Thema Wohnen in der Mittel- und Unterschicht dargestellt.
Die Stadt Wien verfolgt eine Top-Down-Strategie und baut seit den 1920er-Jahren Sozialwohnungen. 40 % der Wohnungen in der Stadt werden vom Staat oder von gemeinnützigen Organisationen verwaltet. Durch die Mischung von rand- und mittelständischen Milieus werden Unterschichten nicht marginalisiert.
In Rom hat sich aus der Not heraus eine Bottom-up-Bewegung entwickelt. An den Stadträndern gibt es aufgrund gescheiterter Immobilienspekulationen viele leerstehende Gebäude, die von unterschiedlichen Gruppen besetzt, saniert und zum Leben erweckt werden.
Die Kuratoren statuieren, dass eine Kombination der beiden Entwicklungen ideal wäre, um die Wohnungskrise zu bewältigen. Auf der einen Seite ein fürsorglicher Staat, der günstigen Wohnraum abseits von Immobilienspekulation sichert und auf der anderen Seite eine aktive Zivilbevölkerung, die das Potenzial ungenutzter Räume erkennt und belebt.
Der Beitrag ist äusserst informativ und gehaltvoll; er ähnelt einem Buch, das man gerne lesen möchte.
➔ Weitere Beiträge zur Biennale auf französisch und italienisch finden Sie in unseren E-Dossiers Biennale d'architecture de Venise 2025 und Biennale di Venezia
Informationen
Ausstellungstitel
«Agency for better living»
Auftraggeber
Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport
Kuratorenteam
Michael Obrist, Sabine Pollak, Lorenzo Romito
