Neu­er Schul­raum für das Ber­ner Mar­zi­li­quar­tier

Das Generalplanerteam unter Leitung der ARGE Hull Inoue Radlinsky GmbH Wolfgang Rossbauer aus Zürich gewinnt den Projektwettbewerb für die Erweiterung der Volksschule Marzili.

Publikationsdatum
09-01-2015
Revision
25-08-2015

Die Schulanlage Marzili wurde zwischen 1946–1950 nach den Plänen von Walter Schwaar erbaut und in den Jahren 1962 und 1980 erweitert. Die ehemalige städtische Mädchenschule gilt aufgrund ihrer architektonischen und landschaftlichen Qualität als wichtiger Zeitzeuge des Schulhausbaus im 20. Jahrhundert. Die Gebäude sind im kantonalen Inventar als «schützenswert» aufgeführt. Die Umgebung ist «schutzwürdig».

Aufgrund steigender Schülerzahlen wird zusätzlicher Schulraum benötigt. Auf Basis der 2013 erarbeiteten Machbarkeitsstudie wurde ein Projektwettbewerb für Generalplanerteams im offenen Verfahren durchgeführt.

Künftig wird die Volksschule Marzili insgesamt vierzehn Klassen der Basis- und Mittelstufe Platz bieten. Im Erweiterungsneubau sind ein Bereich für die Lehrpersonen sowie Gemeinschafts- und Nebenräume vorgesehen. Zudem gibt es nebst der Tagesschule und den acht Klassenräumen für die Mittelstufe weitere Räume für Fach- und Spezialunterricht. Alles in allem ist ein Schulhaus für rund 260 Schülerinnen und Schüler geplant.

Siegerprojekt: Überzeugende Setzung und Organisation 

Das Generalplanerteam unter Leitung der ARGE Hull Inoue Radlinsky GmbH Wolfgang Rossbauer aus Zürich hat mit «Papilio» ein vielschichtiges Projekt vorgelegt, das laut Jury von einer vertieften Auseinandersetzung mit der Aufgabenstellung zeugt, dessen Ausformulierung für das Preisgericht ausschlaggebend war.

Das Projekt setzt auf einen dreigeschossigen Baukörper und verzichtet auf ein Untergeschoss. Die Organisation des Projektes erfolgt horizontal: Im Erdgeschoss sind die gemeinschaftlichen Nutzungen sowie die Tagesschule angeordnet, im ersten Obergeschoss die Klassenzimmer mit Gruppenräumen und im obersten Geschoss die Lehrerzimmer sowie die Räume für den Fachunterricht. Die beiden Treppenhauskerne sind in den beiden oberen Geschossen so vergrössert, dass jedes Klassen- und Gruppenzimmer direkt daran Anschluss findet. 

Der Beginn der Bauarbeiten ist für das Jahr 2016 vorgesehen, der Bezug für 2018. Die Investitionskosten liegen zwischen 19 und 24 Millionen Franken.

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