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Projektwettbewerb, Kindergarten und Primarschule, Birrwil AG

Die über drei Standorte verteilten Schulräume der aargauischen Gemeinde Birrwil sollen hinter der Mehrzweckhalle in einem Neubau zusammengeführt werden.

Publikationsdatum
06-02-2018
Revision
14-02-2018

Die Volksschule der Gemeinde Birrwil ist vom Kindergarten bis zur Primarschule stufenübergreifend angelegt. Die drei Abteilungen sind heute auf drei Standorte verteilt und sollen in Zukunft in einem Neubau im Dorfkern zusammengefasst werden. Der Wettbewerbsperimeter liegt nördlich der Mehrzweckhalle und wird durch eine Hügelflanke im Westen begrenzt. Richtung Norden, zur Hausmatt, öffnet sich ein weiter Landschaftsraum. Um Lösungsansätze für diese Aufgabe zu erhalten, hat die Gemeinde Birrwil einen Projektwettbewerb im selektiven Verfahren ausgeschrieben und sechs Architekturbüros zur Teilnahme am Wettbewerb ausgewählt.

Eingepasst

Das Preisgericht empfiehlt den Beitrag «Samt und sonders» von Brandenberger Kloter Architektenpartner einstimmig zur Weiterbearbeitung. Der kompakte Neubau fügt sich geschickt in die Böschung im Westen und lässt so den Blick in den weiten Landschaftsraum im Norden frei. Er verbindet sich mit einer offenen Pausenhalle ganz selbstverständlich mit der bestehenden Mehrzweckhalle. Die neue Schule ist zweigeschossig: Im Erdgeschoss befindet sich der Kindergarten und der Lehrerbereich, darüber im Dachgeschoss die Primarschule.

Die beiden Ebenen sind über ein Zwischengeschoss im Westen verbunden, wo sich auch der Eingangsbereich der Primarschule befindet. Von dort gelangt man über eine grosszügige Treppe mit Sitzstufen zur Primarschule im Dachgeschoss. So entsteht auf diesem Zwischengeschoss ein kleines Forum, das dem stufenübergreifenden Unterricht dient sowie für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt werden kann. Oberlichter erhellen den Raum von oben.

Die Haupträume des Kindergartens im Erdgeschoss sind auf den dazugehörenden Aussenraum ausgerichtet, während die Nebenräume hangseitig liegen. Die Primarschule im Dachgeschoss beinhaltet vier über Eck belichtete Klassenzimmer. Die beiden dazwischen liegenden Gruppenräume können bei Bedarf zu einem fünften Klassenzimmer zusammengelegt werden.

Selbstbewusst

Einen anderen Ansatz verfolgt der zweitplatzierte Beitrag «Moritz» von Hunkeler Hürzeler Architekten und Meyer Stegemann Architekten. Die neue Schule ist auch quer zur Mehrzweckhalle angeordnet und über einen Portikus mit ihr verbunden. Sie ist aber dreigeschossig und liegt auf der Ostseite des Wettbewerbsperimeters. Im Erdgeschoss befindet sich auch hier der Kindergarten, während die Primarschule die beiden Obergeschosse besetzt. Durch die Verteilung der beiden Gruppenräume auf zwei Etagen, können sie nicht wie gewünscht zu einem Klassenzimmer zusammengelegt werden. Die neue Schule tritt selbstbewusst auf und nimmt im Massstab Bezug zu bestehenden öffentlichen Bauten wie das Gemeindehaus oder das alte Schulhaus.

Forum und Arena

Die neue Schule von Brandenberger Kloter Architektenpartner tritt bescheiden auf. Zurückhaltend ist sie rückseitig an den dominanten Bestand angedockt und verzichtet auf eine eigene Adressbildung. Der Neubau schmiegt sich in die Hügelflanke und lässt den Blick in die Tiefe Richtung Norden zur Landschaft hin offen. Sogar die Rasterfassade ist dem Bestand aus den 1960er-Jahren entlehnt. Im Jurybericht heisst es dazu: «Die Erfindung des Neuen basiert letztlich auf einer sorgfältigen Wahrnehmung, „was schon da ist“». Obwohl das Projekt ein zusätzliches Raumangebot mit Mehrwert enthält, ist es sehr kompakt. Die neue Schule nimmt sich ganz zurück und punktet mit einem ausserordentlichen Gemeinschaftsraum, der Forum und Arena zugleich ist.

Auszeichnungen
 

1. Rang / 1. Preis: «Samt und sonders»
Brandenberger Kloter Architektenpartner, Basel
 

2. Rang / 2. Preis: «Moritz»
Hunkeler Hürzeler Architekten und Meyer Stegemann Architekten, Baden
 

Weitere Teilnehmende
Beer + Merz, Basel
Liechti Graf Zumsteg, Brugg
Murer André Architektur, Luzern
Bernath+Widmer Architekten, Zürich

Fachjury
 

Maja Stoos, Architektin


Christian Zimmermann, Architekt
 

Sachjury

Heinz Neeser, Gemeinderat, Ressorts Hochbau/Liegenschaften und öff. Bauten (Vorsitz)


Cristina Barbara Kopp, Gemeinderätin, Ressort Schule/Bildung/Bibliothek

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