Fluss im Fels, Stei­ne im See

Editorial TEC21  16/2021

Publikationsdatum
27-05-2021

Wasserbau gleicht oftmals Titanenarbeit. Grosse Bagger und Dumper auf ausgedehnten Baustellen bewegen riesige Mengen an Gestein und Erdreich, harte Baumaterialien wie Stahl, Fels und Beton werden en masse verbaut. Dieses Bild ist vom Grundsatz her immer noch richtig – und doch sind wasserbauliche Massnahmen, vor allem im Flussbau und Hochwasserschutz, nicht mehr nur brachiale Eingriffe in die Natur beziehungsweise in das, was allgemein als Natur angesehen wird. Nach Abschluss von Hochwasserschutzmassnahmen sieht das Auge oft nur noch das, worauf sich der Fokus ebenfalls richtet: ökologische Aufwertungen und Revitalisierungen von Gewässern. Es ist schon mehr als nur eine grüne Kaschierung technischer Bauten. 

Mit Aufweitungen, naturnaher Uferraumgestaltung und ökologischer Vernetzung etwa wird versucht, zukünftige Entwicklungen – für Natur und Menschen – positiv zu gestalten. Interessanterweise sehen das Letztere gar nicht immer so. Einsprachen beziehen sich oft weniger auf die Hochwasserschutzmassnahmen selbst als auf die geplanten ökologischen oder landschaftsästhetischen Verbesserungen. 

Obwalden kann davon ein Lied singen. Erst finden die flussbaulichen Massnahmen beim Souverän – dem Stimmvolk – zu wenig Gefallen, dann, während der bevorzugte Entlastungsstollen schon gebohrt wird, muss das Projekt aufgrund von Einsprachen in Teilgenehmigungen umgesetzt werden. Wasser ist eben Leben.

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