Em­pa NEST – Brut­platz für die For­schung

Editorial

Publikationsdatum
26-05-2016
Revision
02-06-2016

Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa wurde 1880 gegründet. Vorerst war die neue Institution im Keller des Polytechnikums in Zürich untergebracht und hauptsächlich damit beschäftigt, Qualitätsprüfungen von Bau- und Konstruktionsmaterialien für die Schweizerische Landesausstellung 1883 durchzuführen. Mit den Jahren entwickelte sie sich jedoch zu einer universellen Prüfanstalt ­im Bauwesen und Maschinenbau; 1962 bezog sie ein eigenes Areal in Dübendorf.

Der jüngste Neubau auf dem Empa-Areal heisst «Next Evolution in Sustainable Building Techno­logies» oder NEST. Er wurde am 23. Mai 2016 eingeweiht, doch fertig gebaut ist er eigentlich nie. Der Wandel ist Programm: Das NEST besteht aus Gemeinschaftsräumen, einem Kern und Deckenplatten, auf die man temporäre Module stellen kann; eine Fassade hat es nicht. Es funktioniert wie ein Regal im städtebaulichen Massstab oder, wie es der stellvertretende Empa-Direktor ­Dr. Peter Richner formuliert, wie ein «gestapeltes Quartier».

Das NEST stellt gleichsam Baugrund und Gerüst zur Verfügung, Partner aus Forschung und Industrie bauen die Module. Das Ziel ist, neue Technologien und deren Wechselwir­kungen unter realen Bedingungen zu testen, um sie ­rascher zur Marktreife zu bringen. Zudem sollen die Interaktionen zwischen den Modulen und mit dem ganzen Empa-Areal dazu beitragen, neue Erkenntnisse zu gewinnen, die über das Einzelobjekt hinausweisen: etwa zu Stoff- und Energiekreisläufen auf Ebene der Stadt.

Aus heutiger Sicht ist das NEST ein Versprechen. Was darin heranwachsen wird, ist abzuwarten. Wir bleiben dran!

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