15. Ar­chi­tek­tur­bi­en­na­le Ve­ne­dig

Editorial

Publikationsdatum
14-07-2016
Revision
14-07-2016
Viola John
Redaktorin TEC21 / Konstruktion und nachhaltiges Bauen

«Reporting from the Front» lautet der Titel der Architekturbiennale Venedig 2016. Der chilenische Architekt und Pritzker-Preisträger Alejandro Aravena, der die Hauptausstellung kuratierte, hat die Teilnehmenden rund um den Globus ausgesucht und wartet mit unterschiedlichsten, zum Teil verblüffenden Beiträgen auf. Darunter sind zum einen Projekte, die eine problematische Situation positiv verändern; zum anderen Werke bekannter und weniger bekannter Architekturschaffender, deren Arbeit das Kuratorenteam kennt und schätzt; und schliesslich Beiträge, die während der Ausstellungsvorbereitung als spontante Bewerbungen eingetroffen sind. Denn «Reporting from the Front» will all jenen eine Plattform bieten, die mit ihren Bauten Grenzen überschreiten und neue Perspektiven eröffnen.
Im Fokus stehen Partizipation, einfache Techniken und Materialien wie Lehm, Bambus oder Holz. Die Ausstellung ist getragen von der Überzeugung, dass Architektur ein wirkungsvolles Werkzeug ist und – über die traditionellen Grenzen der Disziplin hinaus eingesetzt – dazu beitragen kann, soziale und ökologische Krisen zu entschärfen.
Derlei Krisen, insbesondere die aktuelle Flüchtlingstragödie, Kriegsherde und die ökonomische Stagnation, werden auch in auffällig vielen Länderpavillons thematisiert. Daneben gibt es Unerwartetes, Berührendes, Verblüffendes und Rätselhaftes zu entdecken. Dieses Heft präsentiert eine Auswahl von Themen und Eindrücken, die wir in drei Tagen an der Lagune gesammelt haben: als Anregung für jene, die die diesjährige Biennale vielleicht noch besuchen möchten – und für die anderen als bescheidener Ersatz.

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