Ab­druck im Bo­den bleibt

Das UNO-Jahr des Bodens ist zu Ende. Für den Schutz gibt es aber noch viel zu tun, mahnt das Bundesamt für Umwelt.

Publikationsdatum
05-12-2015
Revision
09-12-2015

«Der Boden braucht mehr Aufmerksamkeit», bilanzieren Umwelt- und Landwirtschaftsexperten zum Abschluss des UNO-Jahr des Bodens (vgl. TEC21 41/2015). Zur Finissage trafen sich die Direktoren der Bundesämter für Umwelt und Landwirtschaft, Bruno Oberle respektive Bernard Lehmann, mit Vertretern der nationalen Bodenforschung und kürten gemeinsam die Gewinner des Fotowettbewerbs.

Unter 650 Einsendungen stach die Nahaufnahme von Stefan Leisi hervor, die das Profil eines Reifenabdrucks auf einem Acker zeigt. Auch die übrigen, ausgewählten Bilder zeigen den Boden als Grundlage für die Landwirtschaft oder als Teil der Landschaft (vgl. Fotogalerie). 

Das Jahr des Bodens mobilisierte laut Bundesamt für Umwelt breite Kreise; Gemeinden und Organisationen haben gegen hundert Themenanlässe organisiert. Und auf nationaler Ebene war die Ausstellung «Boden!» in mehreren Städten zu besichtigen, unter anderem an der Olma St. Gallen und am UNO-Sitz in Genf; die Tournee wird nächstes Jahr fortgesetzt. 

Was ebenfalls bleibt, ist allerdings die Herausforderung, die zentralen Funktionen des Bodens der Bevölkerung näher zu bringen. Diese Daueraufgabe bedarf angesichts des hohen Siedlungsdruckes und der intensiven landwirtschaftlichen Bewirtschaftung weiterer Anstrengungen, betonten die Fachleute am Abschlussanlass. Inskünftig verstärkt werden soll zudem die Zusammenarbeit von Bodenschutzfachstellen, Landwirtschaft sowie Planern und Baufachleuten. 

Auch die politischen Behörden und die Wissenschaft bleiben nach Abschluss des Bodenjahrs am Ball: So hat das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) bereits Mitte Jahr angekündigt, den Kulturlandschutz zu verbessern, und den Sachplan Furchtfolgeflächen, unabhängig von der 2. RPG-Revision, zu überarbeiten.

Der Nationalfonds hat dagegen vier weitere Forschungsprojekte im Programm NFP 68 «Nachhaltige Nutzung der Ressource Boden» bewilligt. Darin werden unter anderem Landnutzungsmodelle und -entscheide ebenso wie ökologische Anbaumethoden untersucht.

Mehr Informationen zum Thema unter www.nfp68.ch

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