In­ter­na­tio­na­ler Hoch­hau­spreis 2018

Der Büroturm «Torre Reforma» in Mexiko-Stadt von L. Benjamín Romano wurde als das weltweit innovativste Hochhaus ausgezeichnet.

Data di pubblicazione
20-11-2018
Revision
20-11-2018

Entgegen dem Trend hin zum Wohnturm sowie zu Projekten mit Mischnutzung ist der diesjährige Preisträger ein Bürogebäude mit zusätzlichem Restaurant und Fitnesscenter. Die in Mexiko-Stadt herrschende Erdbebenproblematik erfordert ein kluges Tragwerkskonzept, das dem 246 m hohen Büroturm sein signifikantes Erscheinungsbild verleiht. Die zwei massiven Sichtbeton-Aussenwände mit der dritten, gläsernen Seite kreieren nicht nur einen äusserst ungewöhnlichen dreieckigen Grundriss, sondern sorgen auch für höchste Erdbebensicherheit.

Als solides Fundament reichen die Betonwände 60 m unter die Erde. Ausserdem kann sich das Gebäude im Fall eines Erdbebens mitbewegen, weil grosse Öffnungen als «Knautschzonen» aus den massiven Wänden ausgespart sind, und die Stahlstreben, die die Geschosse tragen, vor der Glasfassade in beweglichen Gelenken zusammenlaufen. Während des schweren Erdbebens im September 2017 hat sich dieses Konzept bereits als wirkungsvoll erwiesen.

Auch das Hochhaus «Beirut Terraces» von Herzog & de Meuron war beim Internationalen Hochhauspreis 2018 unter den Finalisten. Bei dem Gebäude handelt es sich um ein 119 m hohes Hochhaus mit 130 Wohnungen mit einer Grösse von 200 bis 1000 m2, die alle über zusätzlichen Aussenraum verfügen. Fünf Prinzipien definieren das Projekt: Schichten und Terrassen, innen und aussen, Vegetation, Ausblicke und Privatsphäre, Licht und Identität. Das Ergebnis ist ein vertikal geschichtetes Gebäude: Unterschiedlich grosse Platten ermöglichen ein Wechselspiel zwischen Offenheit und Privatsphäre, Aussen- und Innenraum.

Die Projekte sind im Rahmen der Ausstellung «Best Highrises» bis März 2019 im Deutschen Architekturmuseum zu sehen.

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