Deu­tscher Li­cht­de­si­gn-Pre­is 2017

Mitte Mai 2017 wurden in Mannheim die Gewinner des Deutschen Lichtdesign-Preises 2017 bekannt gegeben. In insgesamt 14 Kategorien wurden die Preise vor fast 500 Gästen aus der Planerschaft, Bauherren und Lichtindustrie im Trafowerk Mannheim überreicht. In diesem Jahr wurde mit Prof. Dr.-Ing. Heinrich Kramer erstmalig ein Planer für seine Verdienste um das Lichtdesign mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet.

Data di pubblicazione
19-05-2017
Revision
19-05-2017

Wesentlich höher als in den Vorjahren war die Einreichungsquote Schweizer Lichtplanungsbüros beim Deutschen Lichtdesign-Preis 2017. Die Projekte dreier Büros überzeugten die Jury bei der Vorauswahl der insgesamt etwa 120 Wettbewerbseinreichungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Auf der Shortlist standen das Museum Judengasse in Frankfurt von der Mati AG, der Roche Bau 67 in Basel von hübschergestaltet sowie vier Projekte der Reflexion AG. Mit Ausnahme des Bergrestaurants Madrisahof in Klosters Dorf, das sich in der Kategorie Hotel/Restaurant nicht gegen die Beleuchtung der Lobby im berühmten Hotel Adlon in Berlin durchsetzen konnte, wurden die Züricher Planer für die anderen drei Beleuchtungskonzepten mit dem Deutschen Lichtdesign-Preis 2017 ausgezeichnet. Zusätzlich darf sich Reflexion bis zur nächsten Preisverleihung im Mai 2018 mit dem Jurypreis Lichtdesigner des Jahres schmücken.

Drei Schweizerische Projekte im Rampenlicht

Im Rampenlicht standen die Schweizerische Nationalbank, die St. Jodern Kellerei in Visperterminen und die Collection Lambert in Avignon. Das von den Gebrüdern Pfister zwischen 1919 und 1922 erbaute, unter Denkmalschutz stehende Gebäude der Schweizerischen Nationalbank gewann mit seiner Weihnachtsbeleuchtung in der Kategorie Event. Zu dem hohen Fest setzte Reflexion der ganzjährig ohne Lichtverschmutzung beleuchteten Fassade (Plan Lumiére von Zürich) den Abschluss einer Krone auf. Zwischen die zart profilierten Sandsteinkuben des Frieses platzierten die Planer mit unterschiedlich grossen Swarovski-Steinen gefüllte Zylinder. Wie funkelnde Edelsteine bescheren sie dem Bauwerk erhabene Brillanz und inszenieren dezent den identitätsstiftenden Fries. «Eine Festbeleuchtung ganz ohne die sonst übliche Effekthascherei», lautet das Jury-Urteil. «Die sehr genau auf Architektur und Umfeld angepasste, temporäre Beleuchtung ist eine sehr gut umgesetzte Weihnachtsbeleuchtung mit schweizerischem Understatement.»

Mit schweizerischem Understatement überzeugte auch das von Einfachheit und Prägnanz zeugende Beleuchtungskonzept für den dreigeschossigen Erweiterungsbau der St. Jodern Kellerei (Kategorie Shop). Für das markante Gewölbe des Barrique-Kellers entwickelte Reflexion Pendelleuchten, deren massive, gegossene Glasabdeckungen an edle Weinflaschen erinnern. Im Aussenraum lässt der schmale Schein kleinerer Glaswürfel die filigrane Struktur der Fassade bis weit ins Tal sichtbar erstrahlen.

Auch in der Kategorie Internationales Projekt konnte sich Reflexion mit seinem Tages-/Kunstlichtkonzept, das in enger Zusammenarbeit mit Berger & Berger architectes entwickelt wurde, gegen einen starken Wettbewerb durchsetzen. Filigrane Lichtlinien an den Decken führen Bestands- und Erweiterungsbauten optisch zusammen. Im neuen Atrium zeichnen auf die Betondecke aufgebrachte Kaltkathoden-Röhren einen oberhalb des Treppenaufgangs befindlichen, vier Meter messenden Okulus spiralartig nach. Der neu errichtete, ca. sechs Meter hohe Saal im Innenhof des zur Museumserweiterung umgenutzten Hôtel de Montfaucon erhielt eine Tageslichtdecke, durch die kein direktes Sonnenlicht auf die Exponate gelangt. „Die Museumsbeleuchtung erfüllt die Anforderungen des Konservators wie des Ausstellungsplaners und bringt dabei auch den Bestandsbau und die Erweiterung gestalterisch so zusammen, dass der Besucher sich ganz auf die Exponate konzentrieren kann“, lautete das einstimmige Urteil der Jury.

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