Ger­va­sut­ti-Bi­wak, Mont­blanc-Mas­siv

Publikationsdatum
19-01-2012
Revision
25-08-2015

Seit Oktober 2011 können Bergsteigerinnen und Bergsteiger im neuen Gervasutti-Biwak auf 2835 m ü. M. übernachten. Entwickelt wurde die Kapsel aus vorgefertigten Bauteilen vom italienischen Hersteller LEAP Factory. Der im Auftrag des italienischen Alpinclubs CAI erstellte Bau ersetzt das Biwak von 1948. Er bietet Platz für zwölf Personen und aussergewöhnlichen Luxus: Heizung, Toiletten, fliessend Wasser, eine Küche mit Induktionsherd und einen Computer mit Internetanschluss. Den Strom dafür generiert ein Solarkraftwerk auf dem Dach, das bei optimalen Bedingungen eine Leistung von 2.5 kWH erzeugt und in einer Batterie zwischenspeichert. Auf die zylindrische Aussenhaut wurde dafür ein Fotovoltaikfilm aufgetragen; durch die Krümmung können Schneeablagerungen abrutschen, ohne die Leistung des Kraftwerks zu beeinflussen. Die einzelnen Funktionen – Wohnen, Schlafen, Eingangs- sowie Sanitärbereich – sind in Modulen untergebracht, die mit dem Helikopter transportiert und erst am Zielort mit-einander verbunden wurden. Sechs Ankerpunkte verbinden die Station mit dem Fels. Die Talseite der Kapsel ist signalrot gestrichen, sie soll von Bergsteigerinnen und Bergsteigern auch bei widrigen Verhältnissen von weitem erkannt werden.

Am Bau Beteiligte


Bauherrschaft
Club Alpino Italiano, Turin (I)


Architektur
Luca Gentilcore, Gandolfi Gentilcore architetti, Turin (I); Stefano Testa, Clio-straat, Turin (I)


Tragkonstruktion
Luca Olivari, Olivari Compo-site Engineering, Genua (I); Andrea Bruzzone


Projektdaten
Grundfläche 29 m2, Baukosten 250 000 Euro

Magazine

Verwandte Beiträge