Kan­ton Bern will sau­bere Ener­gie för­dern

1. Berner Cleantech-Treff

Der Kanton Bern will im Bereich Cleantech die Nummer Eins werden. Denn ein schonender Umgang mit Ressourcen entspringt auch einem ökonomischen Erfordernis. Die Photovoltaik wird dabei als Schlüssel gesehen. Photovoltaik und auch Solarwärme haben gemäss den Verantwortlichen beim kürzlich gegründeten und seit Juli tätigen sogenannten Cleantech Competence Center (CTCC) klare Potenziale.

Date de publication
15-08-2013
Revision
17-10-2018

Der Kanton Bern weise beste Voraussetzungen für eine führende Rolle im solaren Cleantech-Bereich auf, wurde anlässlich des ersten Berner Cleantech-Treffs vom 13. August betont. Dies gelte sowohl für den Anlagenbau wie auch für die Tätigkeit der einschlägigen Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Berner Fachhochschulen und Forschungsinstitute weisen ein breites und etabliertes Know-how bei den Solartechnologien auf. Dank einem vielfältigen unternehmerischen Geist sind hier innovative Entwicklungen realisiert worden. Beispielsweise  wurde die kostendeckende Einspeisevergütung für erneuerbare Energien in Burgdorf entwickelt. Darauf wies der Kantonalberner Volkswirtschaftsdirektor Andreas Rickenbacher hin.

Mit seiner Wirtschaftsstrategie 2025 könne der Kanton Bern seine bereits heute starke Stellung in der Umwelttechnologie weiter ausbauen. Produkte im Cleantech-Bereich zu entwickeln und national wie international zu vermarkten schaffe nicht allein Arbeitsplätze, sondern festige die Stellung des Kantons als Kompetenzzentrum für saubere Technologien.

Fachhochschule als Impulsgeber

Die Berner Fachhochschule BFH ist derzeit auf 26 Standorte in drei Regionen verteilt. Mit dem geplanten Campus Biel-Bienne sollen die technischen Disziplinen künftig an einem Standort konzentriert werden. So soll die Grundlage für einen effizienten Forschungs- und Lehrbetrieb entstehen. Mit der Konzentration der technischen Disziplinen in Biel werde dort angesetzt, wo der Handlungsbedarf für die Berner Fachhochschule dringend ist. Pionierunternehmen, führende Produzenten und Unternehmen aus der Energie- und Umwelttechnik schätzen den Kanton Bern bereits seit Jahren, betonte der Regierungsrat. Hoch qualifizierte Fachkräfte aber sind für die Wettbewerbsfähigkeit solcher Unternehmen entscheidend. Die Eröffnung dieses Campus ist auf 2020 geplant.

Schweizer Cleantech – ein Marktfaktor

Der Direktor des Bundesamts für Energie BFE, Walter Steinmann, wartete mit Zahlen auf. Derzeit zählt der Cleantech-Bereich schweizweit 160.000 Beschäftigte (4.5% aller Beschäftigten) und erbringt eine Bruttowertschöpfung von 20 Milliarden Franken, entsprechend einem Anteil am Bruttoinlandprodukt von 3.5% (2008). Steinmann attestierte der Schweiz in diesem Bereich eine insgesamt gute Position, betonte aber, das Land habe international an Boden verloren. Patentanteile und Welthandelsanteile von Schweizer Cleantech seien gesunken. Immerhin stehen den Exporten von Schweizer Produkten und Dienstleistungen in diesem Bereich (3.2 Mrd. Franken) Importe wie Windenergieanlagen und Solarmodule im Betrag von 1.1 Mrd. Franken gegenüber. Der Cleantech-Sektor generiere so in der Branche Erneuerbare Energien einen klaren Exportüberschuss. Die Ausgaben in der Schweiz für Anlagen in diesem Bereich werden gemäss BFE auf 7.3 Mrd. Franken jährlich veranschlagt (2010).

Beispielhafte Cleantech-Produkte

Andreas Rickenbacher nannte zum Abschluss zwei Projekte aus dem mit 90.000 Beschäftigten im Industriebereich führenden Kanton Bern. Ein Berner Totalunternehmen baue als einziges Unternehmen der Schweiz neue Stadtteile und Quartiere auf Basis der 2000-Watt-Gesellschaft. Er zitierte die Projekte Erlenmatt in Basel, Greencity in Zürich und Im Lenz (Lenzburg). Bereits gebaut ist das ökologische Vorzeigequartier Eikenott in Gland (VD). Und auch die europaweit am meisten ausgezeichneten Elektrovelos stammen aus dem Kanton Bern, clevere Fahrzeug für den Langsamverkehr, die perfekt in die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft passen.

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