Schul­haus Aes­chi (BE)

Date de publication
01-11-2022

Der Erweiterungsbau des bestehenden und als erhaltenswert eingestuften Schulhauses aus dem Jahr 1909 ist dreigeschossig mit Unterkellerung. Von der Alleestrasse bleibt durch die Übernahme der Gebäudefluchten der Sichtkorridor zum Thunersee erhalten.

Das Flachdach des Neubaus bietet die Möglichkeit einer zukünftigen Aufstockung. Er wird mit einer ortstypischen Holzfassade ausgeführt und bildet mit den Eckverglasungen einen Kontrast zum bestehenden muralen Schulhaus. Im Neubau sind acht Schulzimmer mit Gruppenräumen, zwei Kindergärten mit Aussenraum sowie das textile Gestalten untergebracht. Im Untergeschoss befinden sich Autoeinstellhalle, Haustechnikzentrale, Lagerräume und das Pelletlager.

Dieser Artikel ist erschienen im Sonderheft «Stadt aus Holz – Bildungsbauten aus Holz». Weitere Artikel zum Thema Holz finden Sie in unserem digitalen Dossier.

Der Erweiterungsbau kombiniert die Holzmassiv- und die Rahmenbauweise: Alle tragenden Wände und die Geschossdecken sind in Holzmassivbauweise aus Brettschichtholz erstellt. Die Innenwände sind nicht tragende Rahmenbauten, die Nutzungsflexibilität gewähren. Die vertikalen Fluchtwege sind für den Brandschutz als gekapselte Holzkonstruktion ausgeführt. Und auch bei den Geschossdecken wurde kein Beton verwendet: Eine trocken gebundene Schüttung stellt den Schallschutz sicher.

Das verbaute Holz speichert 652 t CO2. Und dank den kurzen Transportwegen zwischen Wald, Sägerei, Holzbauer und Baustelle wurden während der Herstellung der Bauteile nur geringe Mengen CO2 ausgestossen. Auch bei öffentlichen Ausschreibungen kann Holz aus der Umgebung verwendet werden.

Die Bereitstellung des Holzes durch die Bauherrschaft, die sogenannte Inhouse-Beschaffung, ist eine gute Lösung. Gemeinden wie Aeschi, die selber über grosse Wälder verfügen, dürfen den Rohstoff zur Verfügung stellen und dies in der Ausschreibung so definieren. So fanden die Tannen aus den umliegenden Wäldern den Weg ins neue Schulgebäude. 

Am Bau Beteiligte
 

Bauherrschaft:
Gemischte Gemeinde Aeschi bei Spiez

Architektur:
Jaggi Frei Brügger Architekten, Frutigen

Statik/Brandschutz:
Timbatec Holzbauingenieure Schweiz, Thun

Holzbau: ARGE Däpp Holzbau / Bärtschi Bau, Aeschi b. Spiez ARGE Cotting / 
Zurbuchen Holzbau und Sägerei, Aeschi b. Spiez

 

Gebäude, Konstruktion und Holz

Geschossfläche Neubau: 1675 m2

Volumen: 8476 m3

Herkunft:
Fichte (Schweiz); Grossteil Aeschi

Fassade Holz: 530 m2

Holzmenge:
677 m3, davon Brettschichtholz 630 m3
Brettsperrholz (Dreischicht): 900 m2

Label/Zertifikat:
Schweizer Holz, Zertifikat CO2

 

Daten und Kosten

Bauzeit:
16 Monate inkl. Sanierung Altbau

Produktion Module: 6 Wochen

Aufrichten Module: 3 Wochen

Fertigstellung: 2019

Holz Innenausbau/Fassade/Statik:
1.4 Mio CHF

Baukosten (BKP 1-9): 8 Mio CHF

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