Mit Kunst wohnen
Im Zellweger-Park in Uster beherbergt das neue Kunsthaus der Walter A. Bechtler Stiftung eine monumentale Installation von Walter De Maria. Kunst und Architektur verschmelzen zu einem urbanen Ökosystem, in dem das Aussergewöhnliche zum Alltag wird.
Im westlichen Teil von Uster befindet sich der Zellweger Park, Sitz der Manufaktur Zellweger-Luwa. Neben einigen Produktionsgebäuden ist auch das zwischen 1959 und 1961 von Roland Rohn erbaute, an einem der beiden Teiche des Parks gelegene Verwaltungsgebäude erhalten geblieben. Seit 2008 ist das gesamte Industriegebiet Gegenstand einer umfangreichen Sanierung – koordiniert vom Zürcher Büro EM2N, das auch für den Masterplan verantwortlich ist.
Analog zur fragmentierten Struktur des Areals werden grosse, von Grünflächen umgebene Wohngebäude nach Entwürfen von Gigon Guyer, Morger + Dettli und Herzog & de Meuron das Gelände beleben. Die gleiche Strategie wurde auch für das Grundstück D verfolgt, das jüngste Projekt von EM2N. Es umfasst den Bau von vier Wohnblöcken, einer Ausstellungsfläche und einem Dienstleistungsgebäude.
Als Eingangstor zum 125.000 m2 grossen Park beherbergt der Sockel des westlichsten der vier neuen Gebäude das Museum für zeitgenössische Kunst der Walter A. Bechtler Stiftung. Als Kontrapunkt zur hohen Wohndichte wurde der Ausstellungspavillon für die Aufnahme von Walter De Marias Werk «The 2000 Sculpture» entworfen, die 1992 im Kunsthaus Zürich präsentiert und anschliessend von der Familie Bechtler erworben wurde.
➔ Der Originalartikel «Abitare l’arte» von Francesca Belloni und Lucia Pennati ist in Archi 2/2025 erschienen.
Diese Zusammenfassung wurde von KI Claude erstellt, von DeepL übersetzt und von den Redaktionsteams von espazium - Der Verlag für Baukultur geprüft.
Obwohl der Künstler das Werk lieber im Engadin aufgestellt hätte, hat es hier seine Heimat gefunden: 2000 Gipsstangen, angeordnet in 20 Reihen zu je 100 Elementen, nehmen eine Fläche von 10 x 50 Metern ein. Die Galerie wurde als ein Raum konzipiert, der von oben durch acht Oberlichter beleuchtet wird.
Das gleichmässige Licht und die Weite des Raums prägen die Wahrnehmung des Werks. Walter De Maria wünschte, dass sein Werk ausschliesslich in natürlichem Licht gezeigt wird. Besucherinnen und Besucher können so die verschiedenen Weisstöne der Gipsstangen und ihre Schatten wahrnehmen, die je nach der Geometrie der einzelnen Elemente sowie der Tageszeit und den Wetterbedingungen variieren.
Zwei Glasöffnungen ermöglichen es Besuchern und Anwohnerinnen, das Werk auch von aussen zu erleben. Auf diese Weise entsteht ein ständiger Dialog zwischen Alltäglichkeit und Aussergewöhnlichkeit des künstlerischen Eingriffs, der den Höhepunkt eines Beziehungssystems darstellt, das dank der Installation verschiedener Kunstwerke wie Cube (1984/2011) von Sol LeWitt, Betonlandschaft (2010) oder Moosfelsen (2010) von Fischli & Weiss auch im Rest des Parks vorhanden ist. Zum selben System gehört auch Drift Structure (2010/2022), die Fussgängerbrücke in Form eines Biberdamms von Tadashi Kawamata, die speziell für den Park als Tree Hut (2022) in Auftrag gegeben wurde.
Am nördlichen Rand beherbergt ein kleines Gebäude einen Fahrradabstellplatz und einen überdachten Bereich für gemeinschaftliche Freizeitaktivitäten. Zwischen diesen eng mit dem Alltag verbundenen Funktionen befindet sich ein minimalistischer Raum, der für die permanente Videoinstallation I Couldn’t Agree With You More von Pipilotti Rist vorgesehen ist.
Ein Ökosystem, in dem Kunst zum Alltag gehört: «Alles sollte so aussehen, als wäre es schon immer da gewesen», sagt Christoph Bechtler, «die Menschen sollten mit der Kunst konfrontiert werden, ohne es zu merken».
Museum Bechtler Stiftung, Uster
Standort
Weiherweg 1, 2, 3, 4, 6, 8, Uster
Bauherrschaft
Zellweger Park, vertreten durch Topik Partner AG, Uster
Architektur
EM2N Architekten, Zürich
Landschaftsarchitektur
Studio Vulkan Landschaftsarchitektur, Zürich
Tiefbau
Schnetzer Puskas Ingenieure, Zürich
Bauleitung
b+p baurealisation, Zürich
HLKS-Planung
3-Plan Haustechnik, Winterthur
Elektroplanung
Elkom Partner, Davos
Bauphysik und Akustik
soundtherm, Winterthur
Lichtplanung
matí Lichtgestaltung, Adliswil, EM2N Architekten, Zürich
Geologie
Sieber Cassina + Partner, Zürich
Brandschutz
VSS Brandschutz, Hettlingen
Brandschutz Fassade
Makiol Wiederkehr, Beinwil am See
Daten
Planung 2015–2019; Realisierung 2017–2020