Stoff und Raum II – die Ar­beit am Tex­ti­len

Editorial

Kann die Arbeit an der Stadt auch inspiriert sein von Kette und Schuss, Fadendichte, Gewebe und dem Flickstopfen? Architekten und Modeschöpfer finden überraschende Parallelen im Umgang mit In­spiration, Material und Haptik.

Publikationsdatum
12-10-2017
Revision
12-10-2017

In zwei Ausgaben thematisiert TEC21 die mannigfaltige Verwandtschaft von Stoff und Raum. Vorige Woche stand die kunsthistorische und metaphorische Konnotation im Vordergrund. Das nun vorliegende Heft führt weitere Gedanken zur Umsetzung der Stoffmetapher aus.
Können die Strukturen eines Gewebes auf den «tessuto» einer Stadt verweisen? Kann die Arbeit an der Stadt auch inspiriert sein von Bildern aus Kette und Schuss, Fadendichte, Gewebe und dem Flickstopfen? Und was bedeutet das für die räumliche Umsetzung? Wie wirkt sich dieses Denken in der Fläche aus, wenn Häuser und Stras­senzüge in die Höhe wachsen und damit Raum erzeugen? Der Essay von Matthias Castorph geht diesen Fragen nach und illustriert sie am Beispiel des Staffelbauplans von München.
Ein anderer Fokus zeigt sich in der Begegnung zwischen der Architektin Anna Jessen und dem Modeschöpfer Albert Kriemler. Die beiden Kreativen verbindet ein grosses Interesse für die jeweils andere Disziplin. In ihrem Schaffen bewegen sie sich gekonnt an der Schnittfläche, die dazwischen entsteht. Wir haben sie in St. Gallen zu einem Interview getroffen, das der gegenseitigen Inspiration auf den Grund geht. Im Gespräch erzählen sie, wie sich diese Affinität in ihren Entwürfen und ihrer Produktion niederschlägt. Dabei erscheinen überraschende Parallelen im Umgang mit In­spiration, Material und Haptik – und es stellt sich die Frage nach dem Verhältnis von Mensch und Raum.

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