St. Ja­kobshal­le, Ba­sel

Editorial

Publikationsdatum
03-10-2018
Revision
06-10-2018

Am Anfang stand eine Schlacht. Als die Eidgenossen 1444 bei St. Jakob an der Birs die feindlichen Arma­gnaken trotz deren zahlenmässiger Überlegenheit zwar nicht besiegten, aber so empfindlich schwächten, dass sich diese zum Rückzug entschlossen, begründeten sie den Mythos des furchtlosen Schweizer Kriegers.
Kämpfe werden in St. Jakob auch heute noch ausgetragen, wenn auch deutlich unblutiger. Anfang der 1930er-Jahre entstand hier die gleichnamige Sportanlage, eine der grössten Europas. Aus­hängeschild ist heute die 1976 eingeweihte St. Jakobshalle an der nordwestlichen Ecke des Geländes. Ursprünglich als reine Sportstätte konzipiert, hat sich der Bau mit dem markanten Hängedach in den vergangenen Jahren zum Eventtempel gemausert. Fluch und Segen zugleich – zwar liessen die zahlreichen Veranstaltungen die Kasse klingeln, doch das Bauwerk konnte den erhöhten Anforderungen vor allem in puncto ­Sicherheit, Brandschutz und Energieeffizienz ­irgendwann nicht mehr genügen.  
Den Wettbewerb für die Instandsetzung gewann 2014 die ARGE Degelo Architekten / Berrel Berrel Kräutler zusammen mit Schnetzker Puskas Ingenieure mit einer grossen Geste: Ihre Erweiterung verbes­sert die Abläufe, gibt dem Bau eine neue Adresse, wirkt statisch und beherbergt darüber hinaus noch die nötigen Anlagen für die Gebäudetechnik. Eröffnung des neuen alten Baus ist am 15. Oktober, rechtzeitig zu Beginn der «Swiss Indoors» eine Woche später. Statt Kriegern wird sich hier dann die internationale Tenniselite messen – mit ­Schlägern statt mit Schwertern, und am Ende hoffentlich mit einem Eidgenossen als Sieger.

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