No­mi­nie­rung «Ge­baut»: Neu­bau­ten Park Frei­en­st­ein, Gla­rus

Massvolle Verdichtung und respektvolle Weiterentwicklung einer historisch wertvollen Anlage im Ortskern von Glarus: Das Projekt überzeugt durch hohe Qualität von der Konzeption bis hin zu den Details. Die 35'000 m² grosse Parzelle war kaum überbaut: Die Villa der Besitzerfamilie besetzt den nördlichen Spickel, ergänzt durch ein Atelier im Osten, doch der Hauptteil des Grundstücks bestand aus einem Park. Gemäss geltendem Recht konnte der südliche Teil des Parks überbaut werden. Anstelle einer maximalen Ausnutzung mit einer blockrandartigen Bebauung konnte der Architekt die Besitzerfamilie von einer verträglicheren Lösung überzeugen.

Der Grossteil des Parks wurde belassen, ökologisch aufgewertet und für eine gemeinschaftliche Nutzung der Bewohnenden zur Verfügung gestellt. Im südlichen Bereich entstanden vier Reihenhäuser – ohne Keller, um den unterirdischen Wasserfluss nicht zu stören, und in einer fein gegliederten Volumetrie, die die Villa weiterhin als Hauptgebäude erkennbar lässt.

Ebenso wie dieser rücksichtvolle Umgang mit dem Kulturerbe ist auch die Formensprache der Neubauten von Hans Leuzingers pragmatischer Moderne inspiriert. Die sägerohen Fassaden sind zur Strasse und zum Park hin differenziert und in abgestuften Grautönen gestrichen; Vorgärten, Terrassen, Öffnungen, selbst der Gartenzaun pflegen eine kultivierte Nachbarschaft von Alt und Neu, Kultur und Natur, kleinstädtischen Wohnen und lokalen urbanen Strukturen.

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