Im Westen die Zukunft
Vor zehn Jahren haben sich acht Gemeinden im Westen von Lausanne aufgemacht, ihre Agglomerationslandschaft in eine Stadt umzubauen. Sie sind dafür 2011 mit dem Wakkerpreis geehrt worden. Eine ausgezeichnete Publikation beleuchtet dieses überkommunale Projekt. Unter dem Titel «Im Westen die Zukunft» ist sie nun endlich auch auf Deutsch erschienen.
Das Buch erzählt die bisherige Geschichte der Planung im chaotisch gewachsenen Gebiet am Genfersee, es versammelt unterschiedliche Blickwinkel und lässt zahlreiche Stimmen zu Wort kommen. Auf vielen grossformatigen Bildern von vier Fotografinnen und Fotografen lassen sich heimliche Qualitäten im suburbanen Gewühl entdecken, während Pläne und Renderings illustrieren, wie urban die Gegend einmal werden könnte. Informative Texte zu den Arbeitsmethoden, sorgfältige Analysen und kluge Kommentare machen den Band zu einem inspirierenden Reader für alle, die sich mit der Agglomeration und ihrer baulichen und sozialen Weiterentwicklung auseinandersetzen möchten. Die Erfahrungen aus Lausanne West sind gleichzeitig ein lehrreicher Beitrag zur Frage, wie regionale Probleme trotz weitgehender Gemeindeautonomie gemeinsam angepackt werden können.
Dass die Übersetzung an einigen Stellen etwas holprig geraten ist, stört für einmal nicht, sondern eröffnet im Gegenteil wertvolle Einblicke in Sicht- und Denkweisen in der französischen Schweiz, die sich nicht selten von Deutschschweizer Gewohnheiten unterscheiden. Zum Erscheinen des Buchs eröffnet an der ETH Zürich die multimediale Ausstellung «Pièces à Conviction».