Gros­se Ab­wei­chun­gen zwi­schen So­lar­er­trag und Ver­brauch

Der zeitliche Unterschied zwischen solaren Energiegewinnen und der von Haushalten benötigten Energie stellen Solarthermie und vor allem Photovoltaik vor Herausforderungen. 

Publikationsdatum
09-06-2016
Revision
09-06-2016

Solarenergie fällt in der Schweiz nicht immer dann an, wenn sie in den Haushalten benötigt wird. Die Abweichungen zwischen Solarertrag und Energieverbrauch an einem typischen Sommertag zeigt die Abbildung deutlich auf. Dieser grosse Überschuss entsteht, obwohl die Photovoltaikanlage nicht «überdimensioniert» ist und über das Jahr betrachtet gleich viel Solarstrom produziert wie vom Haushalt verbraucht wird.

Das Problem der zeitlichen Verschiebung von Solarertrag und Verbrauch ist auch bei der thermischen Solarenergie bestens bekannt. Aus diesem Grund gibt es thermische Solaranlagen nur in Kombination mit Warmwasserspeichern. Die Erfahrung zeigt, dass diese Kombination eine einfache und wirtschaftliche Lösung ist, um den Ertrag auf den Verbrauch abzustimmen.

Bei der Photovoltaik ist hingegen vielerorts die Meinung verbreitet, dass Überschüsse an Solarstrom lukrativ eingespeist werden können und für das Stromnetz kein Problem darstellen. Die Praxis zeigt aber, dass Anlagen mit grossen Überschüssen aufgrund steigender Netzgebühren und sinkender Vergütungen für überschüssigen Solarstrom unrentabel werden können.

Mit einer optimalen Dimensionierung und der richtigen Einbettung ins bestehende System kann auch bei der Photovoltaik der Anteil an überschüssiger und «verlorener» Energie reduziert werden. Dadurch lassen sich Solarthermie- und Photovoltaikanlagen auch zukünftig rentabel betreiben. Der Einsatz von Stromspeichern ist aktuell noch teuer. Energiespeicher für solarthermische Anlagen sind günstig und gleichen die Verschiebung des Verbrauchs effizient aus.

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