Gla­si-Quar­tier Bülach: Stadt, Land und Wald

Publikationsdatum
30-05-2019

Direkt neben dem Bahnhof Bülach liegt das Areal der Glashütte Bülach, deren Betrieb 2002 nach über hundert Jahren eingestellt wurde. Ein einschneidendes Ereignis für die Gemeinde im Zürcher Unterland, zumal das Gelände bis heute brach lag.

In den nächsten Monaten fahren nun aber Bagger auf: Die Baugenossenschaft Glattal, Logis Suisse und Steiner realiseren auf dem 40 000 m2 grossen Areal ein urbanes Quartier mit Plätzen, Gassen und grossen Gebäuden.

Die geplante Dichte ist mit einer Ausnützungsziffer von 2,3 hoch; erstellt werden 550 Miet- und Eigentumswohnungen. In den Erdgeschossen der Punkthäuser finden Läden, Restaurants, Gewerbebetriebe und Gemeinschaftsräume Platz, einzelne Gebäude sind dem Gewerbe vorbehalten oder sie beherbergen ein Hotel respektive ein Pflegezentrum.

Eine Holzheizzentrale mit einer ­Leistung von 2160 kW soll 100 % des ­Wärmebedarfs des Quartiers abdecken. Gespeist wird die Zentrale mit Holzhackschnitzeln aus der Waldbewirtschaftung in der nahen Umgebung. Über ein Arealnetz wird die Wärme an die ­einzelnen Häuser verteilt.

Für die Stromversorgung ist das regionale Elektrizitätswerk zuständig; als Arealinfrastruktur werden ein Mittelspannungsanschluss und drei Trafo­stationen benötigt. Die Art des Stroms wählt jeder Bewohner und jede Nutzerin selbst und bezieht ihn direkt vom Energieversorger. Einzelne Gebäude werden nach dem Standard Minergie ­zertifiziert. (Text: Matthias Gallati)

Glasi-Quartier Bülach ZH


Nutzung
21 Gebäude, Wohnen (Miete, Eigentum, Alterswohnen), Gewerbe und Hotellerie

Arealfläche
40 000 m2

Geschossfläche
96 000 m2

Energiestandard
teilweise Minergie

Realisierung
2019–2023

Trägerschaft /Entwicklung
Steiner Zürich, Baugenossenschaft Glattal Zürich, Logis Suisse, Baden AG

Architektur/Städtebau
Duplex Architekten, Zürich (Projektverfasser), wild bär heule Architekten Zürich (Hochhaus)

Ausführung
Arge Duplex Architekten Zürich/Itten Brechbühl Bern

Baukosten
ca. 220 Mio CHF


Energieversorgung


Wärme: Heizzentrale, Holzschnitzel

Strom: konventionell

Energielieferant: EKZ, Dietikon



Der Artikel ist erschienen im Sonderheft «Immobilien und Energie II». Weitere Beiträge in unserem digitalen Dossier.

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