Ge­neh­migt und für Aus­zeich­nung no­mi­niert: Wie­der­auf­bau­pro­jekt für Bon­do

Das Wiederaufbauprojekt «Strata» in Bondo im Bergell wurde an der Urne angenommen. Ausserdem ist es für den Landschaftspreis des Europarats nominiert. Der Grund: Die Gemeinde Bregaglia integrierte Landschaftselemente beispielhaft in den neu gestalteten Verkehrs- und Siedlungsraum.

Publikationsdatum
04-02-2021

Bei der Abstimmung ging es um das Wiederaufbauprojekt in Bondo nach dem grossen Bergsturz vom 23. August 2017 am Piz Cengalo. Acht Menschen starben damals. Die nachfolgenden Murgänge hatten ein so grosses Ausmass, dass die bereits 2014 gebauten Schutzmassnahmen nicht genügten.

Ende Januar haben die Stimmbürger der Gemeinde Bregaglia an der Urne dem Wiederaufbauprojekt «Strata» zugestimmt. Sie genehmigten einen entsprechenden Kredit im Umfang von 42 Millionen Franken mit 408 gegen 227 Stimmen. Eine damit verbundene Teilrevision der Ortsplanung wurde deutlicher, mit 467 gegen 164 Stimmen, genehmigt, wie die Gemeinde mitteilte. Die Stimmbeteiligung lag bei 54 Prozent.

Finanzierung über Spenden

Ziel des Wiederaufbauprojekts ist es, für die Siedlungsgebiete von Bondo, Sottoponte, Spino und Promontogno sowie für diverse Strassen Schutz vor Überschwemmungen und Murgängen zu gewährleisten. Die Bauwerke sollen laut Gemeindeangaben sorgfältig in die Landschaft eingefügt werden.

Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf 42 Millionen Franken. Nach Abzug der Subventionen von Bund und Kanton Graubünden verbleiben für die Gemeinde Bregaglia Kosten in der Grössenordnung zwischen 11.9 und 13.3 Mio. Franken. Den überwiegenden Teil davon kann die Gemeinde durch Spenden finanzieren.

Für Auszeichnung nominiert

Der «Landscape Award» des Europarats wird alle zwei Jahre vergeben. Die Schweiz beteiligte sich 2019 das erste Mal am Wettbewerb und schwang gleich obenauf mit dem Projekt Renaturierung des Flusses Aire bei Genf. Den Entscheid zur Nomination des Projekts «Strata» der Gemeinde Bregaglia für den Award fällte eine
Jury.

DIe Begründung: Die Verantwortlichen hätten ein Projekt aufgegleist, das die Schutzbauten gegen Naturgefahren behutsam in die historische Kulturlandschaft einpasse, teilte das Bundesamt für Umwelt (Bafu) mit.

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