Die ver­ti­ka­le Fa­brik

Editorial TEC21  33/2021

Publikationsdatum
21-10-2021

Zwar fällt der Neubau in Dierikon LU durch die doppelte Fassade auf – seine Besonderheit gibt er aber auf den ersten Blick nicht preis. Erst die Information, dass es sich nicht um einen reinen Verwaltungsbau handelt, sondern hier auch schwere und grosse Maschinen zusammengebaut werden, macht stutzig, denn das Gebäude ist vertikal organisiert. Für die Bauherrschaft waren zwei Dinge ausschlaggebend: Einerseits wollte sie die Wege zwischen Entwicklung und Produktion, Verwaltung und Forschung räumlich und damit zwischenmenschlich vernetzen. Dafür wurde das ganze Gebäude offen und flexibel nutzbar gestaltet. Andererseits bestand der Anspruch, mit vorhandenen und verwendeten Ressourcen sorgsam umzugehen, so auch mit der Bodenfläche.

Die Gebäudegeometrie und die Ausbildung der Details sorgen im doppelten Sinn für ein gutes Betriebsklima: Das Atrium und die Fassade mit begehbarem Laubengang bieten nicht nur Platz für Austausch zwischen den Mitarbeitenden, sondern auch natürliche Beleuchtung und Belüftung. Die thermische Bauteilaktivierung und der Fernwärmeanschluss tragen ebenfalls dazu bei, die natürlichen Ressourcen zu schonen.

Durch die Stärkung des Unternehmenscampus Dierikon ist der Neubau ein Bekenntnis zur hochmodernen Produktion am Standort Schweiz. Zugleich steht seine architektonische Ausgestaltung für eine Verhältnismässigkeit, indem Automatisierung in der Produktion und Steuerung in der Gebäudetechnik dort eingesetzt werden, wo es Sinn macht. Kurzum also ein zukunftsfestes Konzept, sofern die flexiblen Nutzungsmöglichkeiten gleichzeitig eine lange Lebensdauer des Gebäudes sichern.

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