Ar­chi­tek­tur­kreuz­fahrt 2015: Por­to-Vec­chio

Der letzte Halt des Architekturschiffs im korsischen Bonifacio fiel buchstäblich ins Wasser: Der Scirocco blies so stark, dass die Überfahrt mit Tenderbooten nicht möglich war. Stattdessen steuerten wir das rund 30 km weiter nördlich gelegene Porto-Vecchio an.

Publikationsdatum
14-05-2015
Revision
03-10-2016
Tina Cieslik
Head of Multimedia | espazium digital lab; Korrespondentin Architektur/Innenarchitektur TEC21

Das theoretische Wissen für die Besichtigung an Land während der Kreuzfahrten lieferten jeweils die Vorträge der drei Referenten an Bord, Carlo Moos (Grundzüge des italienischen Faschismus), Daniela Spiegel (Neapel - eine Stadtbaugeschichte) und Judith Hopfengärtner (Aldo Rossi und die Schweiz).

In seiner Willkommensansprache am Samstag hatte Architekturschiff-Organisator Marc Meyr versprochen, dass sich die losen Fäden dieser Themen am Ende zu einem festen Gewebe zusammenfügen würden. Ob das gelang, wollten wir am Vormittag des 14. Mai in einem Podiumsgespräch herausfinden. Der Nachmittag war dann für einmal rein touristischen Landausflügen ohne architektonischen Hintergrund gewidmet. 

Monumentalität – Fluch und Herausforderung

Um es vorweg zu nehmen: Die Gesprächsrunde der drei Referentinnen unter der Moderation von Marko Sauer und reger Publikumsbeteiligung konnte zwar einige Knoten schliessen (so die ideologische Verbindung von Mussolinis Faschismus und der daraus resultierenden Architektur oder die Gründe für Aldo Rossis Präferenzen für ebendiese Formen).

Die grundlegenden Fragen sind aber wohl zu gross für ein Podiumsgespräch: Lässt sich Architektur rein formal betrachten, ohne Bewertung der gesellschaftlichen/politischen Hintergründe  Haben Architekten politische Verantwortung  Bauen Diktatoren besser als Demokraten  Braucht die Schweiz eine neue Monumentalität? Und wenn ja - wie könnte diese aussehen  

Einen neuen Versuch startet TEC21 im Juli: Dann erscheint unsere ausführliche Ausgabe zur Architekturkreuzfahrt. 

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