Seit Jahrzehnten katapultiert der Mensch teils bizarres Equipment zum Mond. Paul Meuser hat die menschgemachten Artefakte auf dem Erdtrabanten in diesem Führer zusammengestellt. Und es sind erstaunlich viele: Messgeräte, das chinesische Roboterfahrzeug «Jadehase 2» auf der Rückseite des Mondes oder die zahlreichen Mondorbiter, die gezielt zum Absturz gebracht wurden. Die Objekte im Buch werden chronologisch beschrieben, vom sowjetischen und US-amerikanischen Weltraumrennen bis zur Gegenwart mit den Missionen von Japan, Europa, China, Indien und Israel. Diese internationalen Teilnehmer tragen heute einen Wettkampf aus, der darauf zielt, sich stationär auf dem Mond einzurichten und seine Ressourcen nutzbar zu machen. Vermutlich wird in nächster Zeit kaum jemand die verbliebenen Spuren vor Ort besuchen können. Doch zahlreiche faszinierende Fotos und Skizzen entschädigen dafür. Nach der Lektüre des Architekturführers hat man jedenfalls das Gefühl, ein bislang relativ unbekanntes Gebiet etwas besser zu kennen – ganz im Sinn einer Mondmission.
Paul Meuser: Architekturführer Mond. Mit Beiträgen von Galina Balashowa, Olga Bannova, Alexander Gluschko, Brian Harvey, Hans Hollein und Gubir Singh, DOM publishers, Berlin 2019, 368 Seiten, Softcover, 830 Abb., 13.5 × 24.5 cm, ISBN 978-3-86922-669-9, Fr. 49.90
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