Al­pen­trans­ver­sa­le: Kann Uri An­schluss hal­ten?

Editorial

Publikationsdatum
08-09-2016
Revision
08-09-2016

Der Gotthard-Basistunnel lotet die Tiefe unter der Bergwelt neu aus und beeindruckt auch in zeitlicher Dimension: Das Jahrhundertbauwerk beschleunigt die Fahrt quer durch die Schweiz erstmals auf unter vier Stunden. Für Bahnreisende bringt dies bessere Erreichbarkeiten, mehr Komfort und einen erweiterten Mobilitätsradius, sobald der Fahrplanbetrieb in drei Monaten aufgenommen wird.
Aber jetzt schon weckt die neue Verkehrsanlage grosse Hoffnungen, sie könne den Standortregionen zu mehr Wachstum verhelfen. Vor einem Jahr präsentierte TEC21 die raumplanerische Auslegeordnung für den Kanton Tessin (Heft 33/2015). Nun richtet sich der Fokus auf die Nordzufahrt und die Frage, wie die beschleunigte Gotthardbahn das Urnerland räumlich verändern wird.
Anders als der südliche Nachbar sieht sich der Bergkanton Uri als stagnierende Randregion ohne eine überbordende Siedlungsdynamik. «Anschluss halten» lautet daher eine zentrale Forderung, wie die neue Gotthard-Transversale nun verkehrstechnisch, raumplanerisch und auch regionalökonomisch genutzt werden soll. Die stete Abwanderung soll einer Aufbruchstimmung weichen. Der Basistunnel wird so zum Stier, dessen Hörner die Urner mit eigenen Händen packen wollen. Dazu muss weiter in die Infrastruktur investiert werden. Und um die erwünschte, vergleichweise moderate Entwicklung in nachhaltige Bahnen zu lenken, sind planerische Weitsicht und politisches Engagement gefragt. 

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