AKW Müh­le­berg: EN­SI de­fi­niert Rück­bau­fahr­plan

In vier Jahren soll das AKW Mühleberg vom Netz gehen. Bis dahin hat die Betreiberin, die BKW, noch einige Hausaufgaben zu erledigen.

Publikationsdatum
15-12-2015
Revision
15-12-2015

Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI hat Mitte Dezember erstmals detaillierte Forderungen bekannt gegeben, wie das AKW Mühleberg (AKM) stillgelegt und rückgebaut werden soll (vgl. TEC21 49/2014). Grundsätzlich gehe man von der Stilllegung der Anlage ab 2019 aus; ein offizielles Gesuch liege für diesen Abschalttermin jedoch nicht vor, teilt das ENSI mit. Die AKM-Betreiberin hat nun bis Ende Februar 2016 Zeit, den formalen Antrag nachzureichen.

Gleichzeitig ist der Fahrplan für die Nachbetriebsphase zu definieren. Denn auch nach der endgültigen Einstellung des Leistungsbetriebs müssen höchste Sicherheitsstandards garantiert werden. Bis die Uranstäbe ins Zwischenlager abtransportiert werden, wird deshalb der technische Nachbetrieb inklusive Kühlsystem aufrecht erhalten. Im Weiteren sind radioaktive Stoffe eingeschlossen zu halten, die Reaktivität zu kontrollieren sowie die Strahlenexposition gemäss den geltenden Auflagen zu begrenzen.

Konzept bis in etwa zwei Jahren

Neben dem Umfang ist auch die «zeitliche Staffelung der technischen und organisatorischen Sicherheitsmassnahmen festzulegen», bestätigt Georg Schwarz, stellvertretender ENSI-Direktor und Leiter des Aufsichtsbereichs Kernkraftwerke. Daher hat der Betreiber bis in etwa zwei Jahren weitere Analysen und Berichte vorzulegen und zur Bewilligung einzureichen. Dazu gehört unter anderem ein Konzept für die Ausserbetriebsetzung nicht mehr benötigter Systeme und Komponente.

Noch nicht ausgereift ist demgegenüber das Konzept für das Entfernen der Brennstäbe. Entgegen der Idee der AKM-Betreiberin, möglichst viele Kernelemente im Kühlbecken zu belassen und erst gegen Ende des Nachbetriebs abzutransportieren, wünscht das ENSI einen kontinuierlichen, zeitnahen Abtransport der hochradioaktiven Bestandteile.

Und weitere Hausaufgaben warten auf die BKW bei der Konkretisierung der Personalplanung und der Arbeitsorganisation. Das ENSI erwartet auch hierzu detailliertere Angaben über den erforderlichen Bestand an qualifizierten Arbeitskräften respektive über das Aus- und Weiterbildungskonzept.

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