Pritz­ker-Preis 2016 an Ale­jan­dro Ara­ve­na

Publikationsdatum
14-01-2016
Revision
14-01-2016

Der renommierte Pritzker-Preis für Architektur geht dieses Jahr an Alejandro Aravena aus Chile. Nicht nur als Architekt, sondern indirekt auch als Klimaschützer mit sozialer Verantwortung hebt er sich vom Rest des Felds ab.

Der in Santiago lebende 48-Jährige «vertiefe unser Verständnis von wahrhaft grossartigem Design», kommentierte Stiftungspräsident Tom Pritzker die Entscheidung der Jury am Mittwoch. «Seine Arbeit verschafft den weniger Privilegierten wirtschaftliche Chancen, lindert die Auswirkungen von Naturkatastrophen, verringert den Energieverbrauch und bietet einladenden öffentlichen Raum.»

Die mit 100 000 US-Dollar dotierte, oft als «Nobelpreis für Architektur» bezeichnete Ehrung soll am 4. April im UN-Hauptquartier in New York verliehen werden. Aravena ist der erste Chilene, der den Preis erhält. In den vergangenen Jahren haben ihn auch an die Schweizer Architekten Herzog & de Meuron (2001) sowie Peter Zumthor (2009) erhalten.

Aravenas bekannteste Bauten liegen auf dem Campus der Katholischen Universität von Chile in Santiago, an der er selbst studierte. Dazu gehört das UC Innovation Center, ein 14 Stockwerke hoher, würfelhaft wirkender Zementmonolith mit grossen Öffnungen in der Fassade. Durch den natürlichen Luftstrom wurden die Energiekosten um zwei Drittel verringert. Auch Aravenas Siamesischen Türme und Gebäude der Fakuläten für Medizin, Architektur und Mathematik sind energieeffizient gebaut.

Derzeit entsteht im chinesischen Shanghai Aravenas Bürogebäude für den Schweizer Pharmakonzern Novartis. Sein Architekturbüro, das vor allem in Chile arbeitet, hat zudem mehr als 2500 Sozialwohnungen gebaut. Der Pritzker-Jury zufolge beginnt Aravenas all seine Arbeiten mit frischem Blick und ohne vorgegebene Ideen oder Formen.

Eindrücke von Aravenas UC Innovation Center gibt es in dieser Bildergalerie.

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