Fa­cet­ten­rei­ches Pro­jekt im Sch­wei­zer Pa­vil­lon

Unter dem Titel «Lucius Burckhardt and Cedric Price: A stroll through a fun palace» präsentiert die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia an der Architekturbiennale in Venedig ein vielschichtiges Projekt von Hans Ulrich Obrist.

Data di pubblicazione
10-03-2014
Revision
25-08-2015

In einer digitalen Zeit des unbegrenzten Informationszugangs, in der jeder ein Architekt, ein Kurator, ein intellektueller Denker sein kann, wirft Hans Ulrich Obrists Projekt «Lucius Burckhardt and Cedric Price – A stroll through a fun palace» anhand von Retrospektiven von Lucius Burckhardt und Cedric Price einen Blick auf die jüngere Architekturgeschichte und reflektiert mit ihrer Hilfe über die Zukunft der Architektur im 21. Jahrhundert. 

Lucius Burckhardt (1925-2003) war ein Schweizer Nationalökonom, Soziologe, Kunsthistoriker und Planungstheoretiker, der bekannt wurde als der Begründer der «Promenadologie» – seiner Wissenschaft des Spazierens. Er war ein Pionier der interdisziplinären Analyse menschgemachter Umgebungen und hat sowohl die sichtbaren als auch die unsichtbaren Aspekte unserer Städte, Landschaften, politischen Prozesse und sozialen Beziehungen als auch die langfristigen Konsequenzen unserer Gestaltungs- und Planungsentscheidungen erforscht. 

Cedric Price (1934-2003) wurde angetrieben von dem tiefen Glauben, dass Architektur die Menschen dazu befähigen sollte, «das Undenkbare zu denken». Sein Projekt Fun Palace (1960-1961), das er als «Spasslabor» und Universität der Strasse erdachte, brachte ihm trotz der Tatsache, dass es nie verwirklicht wurde, den Ruf einer der innovativsten Architekten Grossbritanniens ein. 

Die Idee einer Architektur, die Zeit berücksichtigen konnte, war von zentraler Bedeutung für die Praxis sowohl von Burckhardt als auch von Price. Die Ausstellung wird sich diesem Aspekt ihrer Arbeit annehmen. Der Raum wird nach Massgabe einer zeitlichen Dramaturgie organisiert werden, wodurch eine sich verändernde Inszenierung und eine Ausstellung in ständiger Bewegung entsteht. Da die Reform institutioneller Strukturen für Price und Burckhardt wesentlich war, wird die Ausstellung dieses Bemühen auch theoretisch behandeln.  

Ausstellung


Eine Ausstellung im Institut für Geschichte und Theorie der Architektur (gta) an der ETH Zürich und eine Reihe von Seminaren zu Lucius Burckhardt und Cedric Price gehen dem Projekt im Schweizer Pavillon voraus.
Weitere Infos: www.ausstellungen.gta.arch.ethz.ch

Salon Suisse: Plattform für einen internationalen Austausch


Pro Helvetia veranstaltet das Diskussions- und Veranstaltungsprogramm «Salon Suisse» im Palazzo Trevisan degli Ulivi dieses Jahr zum dritten Mal. Kuratiert wird das diesjährige Programm mit dem Titel «The next 100 years – Scenarios for an Alpine City State» von den in Zürich ansässigen Architekten und Städteforschern Hiromi Hosoya und Markus Schaefer. Der Salon Suisse ist ein Official Collateral Event der Biennale. Alle Veranstaltungen sind kostenlos und für die Öffentlichkeit zugänglich.  
Weitere Infos: www.prohelvetia.ch

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