Pavillon der USA an der Architekturbiennale Venedig
«Spontaneous Interventions: design actions for the common good»
Der Blick wandert unter die Decke: Im amerikanischen Pavillon hängen fein säuberlich aufgereiht über 120 Projektpräsentationen, die kleine und grosse «Stadtgestaltungen» besser Interventionen im öffentlichen Raum durch die Bewohner vorstellen. «Micro-urbanism»: Seien es Bänke aus Sperrholz für vernachlässigte Bushaltestellen, bunte Stadtmöbel für den Lunch to go oder Spielmöbel für das Quartier das Kuratorenteam Cathy Lang Ho, David van der Leer und Ned Cramer thematisiert in dieser Ausstellung die Frage nach dem Wert dieser Projekte, der Rolle der Stadtplanung und der Frage: Was ist eigentlich «schön». Denn dass diese Projekte nicht immer unserer Vorstellung von «gutem Design» entsprechen, ist offensichtlich.
Die Kuratoren werben für diesen «Städtebau von unten»: Die Installation ist ebenso liebevoll, wie es die vorgestellten Arbeiten selbst sind. Eine Seilzugkonstruktion organisiert die Plakate, die die Besucher von der Decke zum Lesen zu sich heranziehen können. Das an der Wand laufende Gegengewicht, eine Tafel, zeigt dabei mit Wortpaaren auf, wie sich der Stadtraum durch die jeweilige Massnahme verändert hat. Der unsichtbare, weil vernachlässigte Raum wird zum Begegnungsort, die Brache zum urbanen Garten. Die Kraft der Projekte, ihre Bedeutung für den öffentlichen Raum ist es, die die Kuratoren bewusst machen möchten. Der städtische Raum lebt durch seine Bewohner, wie sehr, bekommt man im amerikanischen Pavillon deutlich vor Augen geführt.