Instandsetzung Freibad Weyermannshaus
Editorial TEC21 19/2023
Rund 16 000 m2 Wasserfläche – das entspricht etwa der Grösse von 13 Standard-50-m-Schwimmbecken – und Wassertiefen zwischen 1.10 m und 3.64 m ergeben ein Volumen von ungefähr 25 000 m3. Bei diesen Zahlen denkt man im ersten Moment wohl eher nicht an ein Freibad. Und doch steckt hinter dieser seeähnlichen Ausdehnung das Berner Bad Weyermannshaus: 1958 gebaut, 1971 erweitert und bis 2022 instand gesetzt. Direkt im ersten Sommer nach der Wiedereröffnung des Freibads strömten 360 000 Besucher und Besucherinnen ins «Weyerli». So viele wie nie zuvor, doch eng wird es im Wasser dank der aussergewöhnlichen Beckengrösse trotzdem nicht.
18 Monate dauerte es, bis das riesige Becken abgedichtet und eine Wasseraufbereitung eingebaut war. Keine einfache Aufgabe – mussten sich die Beteiligten doch zunächst einigen, ob es sich beim Freibad Weyermannshaus um ein freies Gewässer oder um ein Schwimmbad handelt.
Für ersteres sprechen Grösse, Form und die Speisung mit (nicht zusätzlich erwärmtem) Grundwasser, für letzteres die Nutzung sowie die Einbindung in die umgebende Infrastruktur und in die denkmalgeschützte Gartenanlage mit einzelnen ebenfalls geschützten Bauten.
Dass dieser Unterschied nicht ganz banal ist, lässt sich an einem Beispiel besonders drastisch vor Augen führen: Die Kategorisierung als Schwimmbad bedeutet für das Badewasser nämlich Trinkwasserqualität. Wie sich die Verantwortlichen entschieden haben (und noch viel mehr), verraten wir Ihnen in dieser Ausgabe.