Zurück­hal­tende Ergän­zung

Selektiver Projektwettbewerb: Erweiterung und Sanierung Werkhof Huob, Meggen

S2 Architekten gewinnen den Wettbewerb zur Erweiterung des Werkhofs Huob in Meggen mit einem Neubau, der sich im architektonischen Ausdruck dem Bestandsbau anpasst.

Date de publication
11-06-2020

Der bestehende Werkhof Huob in Meggen benötigt mehr Raum für Personal und Maschinen. Diese zusätzlichen Flächen sollen in einer ersten Etappe mit einem separaten Erweiterungsbau unter Einbezug des Nachbargrundstücks bereitgestellt werden. Der Werkhof bleibt während der Bauzeit in Betrieb und soll insgesamt er­halten werden. Die nachfolgenden Sanierungs- und Umbaumassnahmen der Bestandsbauten dürfen durch die Wettbewerbsprojekte nicht beeinträchtigt werden.

Für die Eruierung eines geeigneten Projekts schrieb die Gemeinde Meggen einen Projektwettbewerb im selektiven Verfahren mit Präqualifikation aus. 40 Arbeiten wurden fristgerecht und vollständig eingereicht, sechs Büros und zwei Reservebüros zur Teilnahme am Wettbewerb eingeladen.

Kompakt erweitert

Die Jury empfiehlt einstimmig das Projekt «Wärchplatz» von S2 Architekten zur Weiterbearbeitung. Es überzeuge in seiner Haltung gegenüber dem Bestand, durch seine städtebauliche Zurückhaltung und in seinem Umgang mit den Freiflächen. Die Verfasser wählen einen pragmatischen und einfachen Entwurfsansatz. Die bestehende Werkhalle des Werkhofs wird in östlicher Richtung durch einen in Struktur und architektonischer Sprache identischen Anbau ergänzt. Der «Ökihof» wird an der westlichen Grenze anstelle der alten Scheune mit dem Brocki neu geplant. Der städtebau­liche Ansatz ist es, die gewachsene Struktur mit zwei Volumen zu ergän­zen. Der Wohnbau an der Hauptstras­se bleibt bestehen, kann weiterhin genutzt werden und ermöglicht zugleich als Flächenreserve eine spätere Erweiterung des Werkhofs.

Der architektonische Ausdruck des Anbaus der ­Werkhalle ergänzt den Altbau durch ein kompaktes Volumen, das eine hohe Wirtschaftlichkeit verspricht. Der Erweiterungsbau soll so weit wie möglich mit Schweizer Holz erstellt werden. Durch die Materialisierung entsteht gleichzeitig auch eine angenehme Raumatmosphäre im Innern.

Für das Nachhaltigkeitskonzept wählen die Planenden Minergie-Eco. Jedoch müssen auch bei Holz, das von den Architekten als «gesundheitlich unbedenklicher und ökologisch günstiger Baustoff» angesehen wird, immer die Holzbewirtschaftung und die chemischen Oberflächenbehandlungen wie Lacke und Schutzmittel beachtet werden.

Introvertiertes Volumen

In der Präqualifikation setzte sich auch ein Nachwuchsbüro für die Teilnahme am Wettbewerb durch: Estrada Reichen Architekten aus Zürich. Sie konnten mit ihrem Projekt «Zwischen Rigi und Pilatus» jedoch keine Platzierung erringen und schieden im zweiten Rundgang gemeinsam mit den Projekten «Stella» von ARGE Brassel Architekten / Murer André Architektur und «Falter» von ARGE Hummburkart Architekten / Priska Jenni Architektur aus, da diese in funktionaler / betrieblicher sowie städtebaulicher / architektonischer Hinsicht im Vergleich zu den anderen Projekten geringere Qualitäten aufwiesen.

Estrada Reichen Architekten ergänzten den bestehenden Werkhof durch einen neuen Hallenbau, auf den die eingeschossigen Wohnungen gesetzt ­werden. Das introvertierte Gebäudevolumen wirkt zu massig, wenig attraktiv und für den Standort nicht angemessen.

Weitere Pläne und Jurybericht zum Wettbewerb finden sich auf competitions.espazium.ch

Auszeichnungen

1.Rang / 1. Preis: «Wärchplatz»
S2 Architekten, Zürich
2. Rang / 2. Preis: «Fox»
ARGE Kuithan Architekten / Anderegg Partner, Zürich; Weber Ingenieurbau, Eschenbach; Teamverkehr.zug, Cham; Grolimund + Partner, Zürich
3. Rang / 3. Preis: «BUHO»
Aeschlimann Hasler Partner Architekten, Zürich

FachJury

Esther Deubelbeiss, Architektin, Luzern; Gerold Kunz, Denkmalpfleger und Architekt, Ebikon; Stefan Schärli, Architekt, Präsident Baukommission Meggen, Luzern; Samuel Sieber, Architekt, Luzern; Andreas Gervasi (Ersatz), Architekt, Luzern

SachJury

Hans Peter Hürlimann, Gemeindeammann Meggen, Juryvorsitz; Josef Scherer, Gemeinderat, Ressortleiter U / E / S, Gemeinde Meggen; Paul Odermatt, Leiter Werkhof

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