Das Di­lemma mit der Was­ser­kraft

Editorial TEC21 10/2020

Date de publication
16-04-2020

Die Energiestrategie 2050 sieht einen schrittweisen Ausstieg aus der Kernkraft sowie eine Steigerung der Strom­erzeugung aus erneuerbaren Quellen vor. Neben Photovoltaik, Biomasse und Windenergie spielt dabei auch die Wasserkraft eine wichtige Rolle. Damit sie künftig nicht nur erneuerbar und klimafreundlich, sondern zugleich umweltverträglich ist, müssen wir die negativen Auswirkungen auf die Wasserlebewesen und die aquatischen Lebensräume redu­zieren. Angemessene Restwassermengen sowie Massnahmen zur Verminderung von Schwall-Sunk, zur Wiederherstellung der Fischwanderung und zur Verbesserung des Geschiebehaushalts sind politisch beschlossen. Die Kehrseite der Medaille: Verluste bei der Stromproduktion.

Der Konflikt zwischen dem Schützen und Nutzen der Gewässer ist nicht neu. Er flammt immer wieder auf. Jüngst verhandelte das Parlament über ökologische Ausgleichsmassnahmen bei der Erneuerung von Wasserkraft­konzessionen.

Derweil zeichnet sich ab, dass die Wasserkraft unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen nicht den ursprünglich geplanten Beitrag zur Umsetzung der Energiestrategie 2050 leisten kann. Der Bundesrat schlägt deshalb nun vor, die Ausbauziele für verbindlich zu erklären. Statt die Stromproduktion steigern zu wollen, raten ­Fachleute, die saisonale Speicherfähigkeit der Wasserkraft für die Winterenergie besser zu ­nutzen. In dieser Ausgabe beleuchtet TEC21 die An- und Herausforderungen der ökologischen Sanierung, zeigt den aktuellen Stand auf und präsentiert bereits umgesetzte Beispiele.

Weitere Infos zu dieser Ausgabe finden Sie hier.

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