Gros­ser Wi­ders­tand ge­gen Hoch­was­sers­chutz an der Reuss

Bauern und Waldeigentümer lehnen 167-Millionen-Franken-Projekt ab

Das geplante Schutzprojekt für die Luzerner Reuss soll redimensioniert werden.

Date de publication
13-09-2016
Revision
13-09-2016

Die Interessengemeinschaft «Reuss – für einen vernünftigen Hochwasserschutz» hat der Luzerner Staatskanzlei eine Petition übergeben, damit das geplante Schutzprojekt für die Luzerner Reuss redimensioniert werden soll. Die IG hat in den letzten Monaten 3500 Unterschriften gegen das geplante Hochwasserschutzprojekt des Kantons gesammelt. Dabei handelt es sich um eine orchestrierte Kampagne, da das Kantonsparlament noch in diesem Herbst über das Gesamtvorhaben beraten soll. In der IG selbst sind bäuerliche Kreise sowie die betroffenen Land- und Waldeigentümer organisiert.

Das umstrittene Projekt «Hochwasserschutz und Renaturierung Reuss» soll insbesondere die Abflusskapazität auf dem 13 km langen Abschnitt zwischen Emmenbrücke und der Kantonsgrenze bei Honau erweitern. Das Vorhaben umfasst den Neubau von Dämmen, Aufweitungen des Flusslaufs, das Schaffen von Entlastungsräumen und Renaturierungsmassnahmen. Insgesamt sollen dafür Kulturland- und Waldflächen von rund 1.2 km2 beansprucht werden. Die Kosten werden mit 167 Millionen Franken veranschlagt; die Abstimmung über den öffentlichen Kredit ist für 2019 anberaumt. Das letzte, grosse Hochwasser von 2005 richtete Schäden entlang der Kleinen Emme und der Reuss in der Höhe von 345 Millionen Franken an.

Die IG wehrt sich nun gegen die «überdimensionierten und finanzpolitisch überrissenen» Pläne. Die vorgesehenen Renaturierungsmassnahmen sollten vor allem im Reussbett selbst stattfinden und nicht wertvolle Fruchtfolgeflächen und Wald zerstören. «Bis heute seien den Anliegen der betroffenen Land- und Waldeigentümer wenig Beachtung geschenkt worden», beklagte sich die IG anlässlich der Petitionsübergabe.

Étiquettes

Sur ce sujet