Baus­tart am Böz­berg­tun­nel

SBB investiert weiter in die Nordsüdachse

Der Neubau des Bahntunnels durch den Bözberg ist das grösste Einzelprojekt für den 4-Meter-Korridor auf der Gotthard-Bahntransitachse. Am Mittwoch erfolgte der Spatenstich für die Hauptarbeiten beim Südportal in Schinznach-Dorf.

Date de publication
10-03-2016
Revision
10-03-2016

Der bestehende zweispurige Bözberg Bahntunnel wurde 1875 eröffnet. Er liegt auf der Zulauflinie zum Gotthard-Basistunnel (vgl. Alpentransit: der 4-Meter-Korridor). Da seine Abmessungen den heutigen Anforderungen nicht mehr genügen, wird parallel dazu eine neue 2.7 km lange Doppelspur-Röhre gebaut. Der offizielle Start der Hauptarbeiten wurde am 9. März mit einem Spatenstich beim Südportal in Schinznach-Dorf gefeiert. Die Vorarbeiten dafür begannen bereits im Oktober 2015. Derzeit wird unter anderem der Voreinschnitt Schinznach erstellt, der aufgrund der anspruchsvollen Geologie (inaktiver Rutschhang) verformungsarm mit einer rückverankerten Bohrpfahlwand gesichert wird. Auch für die Tunnelstrecke erwarten den Unternehmer geologische Herausforderungen. Ein grosser Teil des Tunnels verläuft in gering bis stark quellfähigen Gesteinen.

Die ersten ca. 100 m des neuen Tunnels werden als Lockergesteinsvortrieb im Schutz eines Rohrschirmes aufgefahren. Vortrieb und Ausbruchsicherung auf der daran anschliessenden Felsstrecke erfolgen mittels Tunnelbohrmaschnine und Tübbingausbau. Der Vortrieb erfolgt ab dem Südportal bei Schinznach-Dorf. Aktuell rechnen die Ingenieure mit einem Durchschlag der Tunnelbohrmaschine in Effingen auf Ende 2017 resp. Anfang 2018.

Im Anschluss folgt die Fertigstellung des Rohbaus und der Einbau der Bahntechnik mit Deckenstromschiene und einer Festen Fahrbahn. Während der Bauzeit kann der Eisenbahnbetrieb durch den alten Bözbergtunnel weitestgehend ungestört abgewickelt werden. Die ersten Züge werden ab Ende 2020 fahrplanmässig durch den neuen Bözbergtunnel fahren.

Der bestehende Bahntunnel wird nach der Inbetriebnahme des neuen Tunnels zum Dienst- und Rettungsstollen umgebaut. Hierfür wird die im Tunnel vorhandene bahntechnische Ausrüstung rückgebaut und ein mit Strassenfahrzeugen befahrbarer Fahrweg eingebaut. Der alte Tunnel wird über fünf Querverbindungen mit der neuen Röhre verbunden. Die komplette Fertigstellung inkl. Dienst- und Rettungsstollen ist im 1. Halbjahr 2022 vorgesehen.

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