Ein Krei­sel mit Ge­schich­te

Publikationsdatum
19-06-2014
Revision
10-11-2015

Freie Fahrt auf der Kantonsstrasse in Ehrendingen. Die Baustelle ist abgeräumt – was bleibt, ist ein neuer Verkehrskreisel. Das ist an sich ja nichts Aussergewöhnliches. Einem Kreisel begegnet man im Aargau schnell mal: rechnerisch alle 6.8 km. Interessant sind die jeweiligen Kunstwerke – mal optisch ansprechend, mal mit deutlichem Bezug zur Geschichte der Region. 

Als ich den neuen Kreiselschmuck in Ehrendingen zum ersten Mal sah, musste ich schmunzeln. Von Weitem hatte ich den Eindruck, gleich mit einer abgesägten Achterbahn zu kollidieren. Schaut man genauer hin, wird klar, dass es sich um eine Lore handelt. Die Geschichte dahinter erschliesst sich jedoch nicht ohne Weiteres. Um herauszufinden, wo der Bezug zur Gegend liegt, habe ich das Internet bemüht. Auf der Homepage des Künstlers Kuno Perler steht geschrieben, dass es sich bei der verwendeten Lore um den letzten Transportwagen der Zementfabrik am Lägernhang handelt und die Installation einen symbolischen Bezug zur Fabrik schaffen soll, die 1890 Konkurs ging. 

Hat dieser Kreisel das Zeug zu einem Identifikationssymbol der Gemeinde? Ist doch nicht klar, ob die Lore aufwärts oder abwärts fährt. Klar ist aber: Kreiselkunst ist Geschmackssache.

Magazine

Verwandte Beiträge