Maag-Hal­len blei­ben vor­läu­fig er­hal­ten

Das Zürcher Baurekursgericht hat vor dem Pfingstwochenende den Rekurs der Hamasil Stiftung sowie des Zürcher Heimatschutzes gutgeheissen. Das Gericht bewertet die Maag-Hallen als denkmalschutzwürdig. Damit bleiben sie bis auf Weiteres erhalten. 

 

Publikationsdatum
27-05-2024

Als Rekurrentin nahm die Hamasil Stiftung den Entscheid des Baurekursgerichts vom 16. Mai erfreut zur Kenntnis. «Der Entscheid des Baurekursgerichts ist ein Erfolg. Es bestätigt den kulturellen und bauhistorischen Wert der Maag-Hallen», kommentierte Alain Thierstein, strategischer Berater der Hamasil Stiftung und der IG Zentrum Hardbrücke den Entscheid. Die Hamasil Stiftung sei überzeugt, dass das Quartier nicht noch mehr sterile Bürobauten und teure Wohnungen brauche, sondern Kultur, Gastronomie, Läden und Wohnungen, die bezahlbar sind. 

➔ espazium – Der Verlag für Baukultur hat sich in seinen Medien von Anfang für den Erhalt der Hallen eingesetzt. Die gesamte Berichterstattung zum Thema finden sie in unserem E-Dossier «Maag-Areal».

Baubewilligung wird aufgehoben

Die Rekursgegnerschaft, zu der die Swiss Prime Site Immobilien AG, die Bausektion der Stadt Zürich, die Baudirektion sowie der Stadtrat von Zürich gehören, unterliegt im Verfahren. Der Beschluss der Bausektion vom 6. Juni 2023 zur Baubewilligung für Ersatzbauten und Umbau wird mit dem Urteil des Baurekursgerichts aufgehoben. «Entscheidend war die Denkmalschutzwürdigkeit, welche zwei renommierte Gutachter:innen den Maag Hallen attestierten», sagt Dr. Hans Maurer, Anwalt der Hamasil Stiftung.

Weg frei für Alternativprojekt

Es liegt bereits ein Alternativvorschlag für die Entwicklung des Maag-Areals vor, nämlich das im Architekturwettbewerb favorisierte Projekt der Pritzkerpreis-Gewinner Lacaton & Vassal. Dieses Projekt würde die historische Bausubstanz erhalten und das Gebiet rund um das Zentrum Hardbrücke beleben, indem es Kultur, Wohnen und Arbeit vereint. 

Um die Maag-Hallen zu erhalten, haben nach Bekanntgabe der Abriss-Pläne 2021 über 10’000 Menschen eine Petition des Komitees «Retten wir die Maag-Hallen» zum Erhalt der Maag-Hallen unterzeichnet. Mit dem Erhalt der Maag-Hallen bleiben ikonische Zeitzeugen der Industriegeschichte sowie ein pulsierender und funktionierender Kulturstandort bestehen.

Sonderbauvorschriften sind veraltet und gehören revidiert

Stadt und Grundeigentümer stellen sich auf den Standpunkt, die geltenden Sonderbauvorschriften würden Alternativen zum Abriss der Maag-Hallen verhindern. Der erfolgreiche Rekurs ist für die Stadt sowie die Grundeigentümer nun eine Chance, die veralteten Sonderbauvorschriften aus dem Jahr 2004 an die heutigen Herausforderungen von Klimaanpassung, lebendigem Städtebau und Baukultur anzupassen.

Eine entsprechende Motion für eine Revision der Sonderbauvorschriften wurde im Zürcher Gemeinderat eingereicht. Stadt- und Gemeinderat müssen diese Chance nutzen und die Versäumnisse der letzten 20 Jahre korrigieren.

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