Tech­nik-Men­to­ring: Neu­es Frei­wil­li­gen­pro­jekt star­tet in Win­ter­thur

Freiwillige aus technischen und naturwissenschaftlichen Berufen werden gesucht, um junge Techniktalente bei der Berufswahl zu unterstützen.

Publikationsdatum
22-01-2013
Revision
25-08-2015

Bei technischen und naturwissenschaftlichen Berufen herrscht Fachkräftemangel. Gleichzeitig wird das Talent junger Migranten oft nicht erkannt. Anderseits gehen jetzt die geburtenstarken Jahrgänge in Rente - darunter gibt es jedoch viele, die sich gerne weiterhin sinnvoll engagieren möchten. Das Freiwilligenprojekt Technik-Mentoring geht neue Wege und verbindet diese drei Fakten. Projektträgerschaft ist die Fach- und Vermittlungsstelle für Freiwilligenarbeit Benevol Winterthur. Die Organisation vermittelt Freiwillige und lanciert eigene Freiwilligenprojekte. 

So funktioniert das Technik-Mentoring: Freiwillige Männer und Frauen, zum Beispiel Ingenieure, Naturwissenschaftlerinnen oder Lehrpersonen aus naturwissenschaftlichen Fächern, aktiv oder pensioniert, unterstützen einen technisch talentierten jungen Menschen bei der Berufswahl. Die Freiwilligen werden für ihre Ausgabe ausgebildet in Zusammenarbeit mit dem BIZ Winterthur. Sie planen und organisieren zusammen mit den Jugendlichen die Berufswahl, helfen Bewerbungsunterlagen zu verfassen und Schnuppereinsätzen zu organisieren. Oder sie unterstützen Jugendliche, die das mathematisch-naturwissenschaftliche Gymnasium besuchen möchten, bei den Prüfungsvorbereitungen. 

Dabei gewinnen viele: der talentierte junge Mensch, der eine Ausbildung machen kann, wie er es allein vielleicht nicht erreicht hätte. Die Mentoren, die ihr Wissen weitergeben, einen jungen Menschen fördern und ihre beruflichen Kontakte pflegen können. Die Schulen, weil sie Entlastung erhalten, die Firmen, weil sie mehr Fachkräfte bekommen. Das Projekt ist ein Pilot und wird von der Stadt Winterthur und von Sponsoren unterstützt. 

Förderung jugendlicher Migranten

In der Bildung kündigt sich ein Perspektivenwechsel an, was den Umgang mit jugendlichen Migranten betrifft. Bisher wurden vor allem schwache Jugendliche bei der Berufswahl zusätzlich gefördert. Beim Technik-Mentoring liegt der Fokus beim Talent. Die Eltern von jungen MigrantInnen können begabte Kinder oft nicht selber unterstützen, da sie oft das Bildungssystem nicht kennen. Oder sie sprechen zu wenig Deutsch und müssen sehr viel ausser Haus arbeiten. Und ein Training an einer Privatschule für die Aufnahmeprüfung an ein Gymnasium kommt aus finanziellen Gründen nicht infrage. Oft bleibt auch eine Lehre mit Berufsmatur ein Traum. Die Mentorinnen und Mentoren helfen mit, dass die jungen Talente ihrem Berufstraum einen Schritt näher kommen.
Technisch talentierte Jugendliche ab der zweiten Oberstufe können am Technik-Mentoring teilnehmen. Angemeldet werden können sie durch Lehrpersonen, Eltern und andere Interessierte.

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