Ein Jahr nach seiner Gründung präsentierte sich das Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz am 13. Juni 2013 erstmals an einem öffentlichen Anlass in Bern, an dem gleichzeitig der neu entwickelte «Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz» vorgestellt wurde.
Das Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz (NNBS) wurde Anfang Juli 2012 als ein Bestandteil der Strategie «Nachhaltige Entwicklung» des Bundesrates gegründet. Erklärtes Ziel ist es, alle Akteure im Bereich des nachhaltigen Bauens landesweit an einen Tisch zu bringen, denn mit «sektoralem Denken» komme man in der nachhaltigen Entwicklung nicht weiter, wie Bundesrätin Doris Leuthard in ihrer Eröffnungsansprache betonte.
Urteilt man nach der Zahl der Teilnehmer, die sich bei der Veranstaltung in Bern einfanden, ist es zumindest gelungen, das Interesse vieler dieser Akteure zu wecken. Es erstaunt jedoch, dass der SIA als wichtiger Player im Bereich nachhaltiges Bauen bisher noch nicht mit an Bord geholt wurde.
Vertreten war der SIA aber zumindest mit einer Ansprache seines Präsidenten Stefan Cadosch. Er thematisierte das Misstrauen der Planer gegenüber immer mehr Labeln und Standards. Auch wenn diese eine wichtige Funktion hätten, dürften sie nicht dazu führen, dass man nicht mehr darüber hinaus denke.
Stephan Wüthrich als Projektleiter des «Standards Nachhaltiges Bauen Schweiz» (SNBS) stellte die wichtigsten Eckpunkte des Standards vor, die ab sofort auch auf der Website des Netzwerks verfügbar sind. Er lud dazu ein, den Standard in der nun beginnenden Pilotphase auszuprobieren, zu prüfen und die dabei gewonnenen Erkenntnisse in die weitere Optimierung einzubringen. Gesucht werden ausserdem 10 bis 15 Bauprojekte für eine Pilot-Zertifizierung.
Der Standard ist jedoch nur eines der Arbeitsfelder, in denen das Netzwerk in den nächsten Jahren aktiv sein will, wie NNBS-Geschäftsführer Joe Luthiger betonte. So soll in einem nächsten Schritt die Entwicklung eines Labels geprüft werden. Erarbeitet werden soll auch ein umfassender Masterplan für nachhaltiges Bauen in der Schweiz.
