SIA: Ma­nage­ment­auf­ga­be Bau­stel­le

Unter Federführung von SIA und Schweizerischen Baumeisterverband wird das Ausbildungsprofil für Bauleiter aktualisiert und ergänzt.

Publikationsdatum
26-06-2014
Revision
05-11-2015

Eine kompetente Bauleitung trägt entscheidend zur kosten- und termingerechten Umsetzung eines Bauwerks bei. Doch zeigt die Praxis, dass talentierte Architekten oder gewissenhafte Ingenieure nicht automatisch auch gute Bauleiter sind – um eine Baustelle erfolgreich zu leiten, braucht es spezifische Qualifikationen, Querschnittswissen und Prozessmanagement-Qualitäten, Dinge also, die selten Teil klassischer Architekten- und Ingenieurausbildungen sind. Der Bund als bedeutendster Bauherr der Schweiz mahnte schon vor einigen Jahren den Aufbau einer spezifischen Bauleiterausbildung an – und zwar bevorzugt auf Hochschulebene. 

Der SIA und der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) nahmen deshalb Kontakt auf zu anderen von dem Thema betroffenen Institutionen wie der Schweizer Bauleiterorganisation (SBO), den Hochschulen, Fachverbänden und der Koordinationsstelle der Bauorgane des Bundes (KBOB). Die aus dieser Initiative entstandene «Plattform Bauleitung» soll die Anforderungen der Praxis durch Erarbeitung von Kompetenzprofilen klären. «Allenfalls müssen dann Ausbildungsgänge und Qualifikationsverfahren angepasst werden. Entscheidend ist, was die Praxis tatsächlich benötigt», erklärt Heinrich Bütikofer, Vizedirektor im Schweizerischen Baumeisterverband. SIA-Präsident Stefan Cadosch will daher auch die Erfahrungen der Praxis mit einer Umfrage bei den Unternehmen einholen. 

Schon bestehende Lehrgänge und andere auf Bauleiteraufgaben vorbereitende Ausbildungen sollen geprüft und ggf. ergänzt werden. Schritt für Schritt wird die Vorarbeit der Plattform nun in konkrete Lehrprofile umgesetzt: Zunächst werden im Lauf dieses Jahres Kompetenzprofile und Berufsbilder für Bauleiter erarbeitet. In einem weiteren Schritt geht es darum zu analysieren, welche Auswirkungen die so gewonnenen Erkenntnisse auf die Ausbildung und die entsprechenden Qualifikationsverfahren haben – ob auf Hochschulstufe oder baupraktischer Stufe. In einem dritten Schritt sind dann die allenfalls notwendigen Anpassungen in Ausbildung und Prüfung vorzunehmen. 

Die die Plattform bildenden Institutionen sind überzeugt, mit dem geschilderten Vorgehen einen wichtigen Beitrag für effiziente und von allen Baubeteiligten respektierte Bauleitungen leisten zu können.

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